Kapitel 24

Und dann...

Priya steht ihrem Bräutigam nun genau gegenüber, doch ihre Tränen wollen nicht aufhören zu fließen.
Sie rinnen ohne Ziel an ihren Wangen entlang, den Weg bis sie an ihrem Kinn ankommen und hinunter auf den Boden fallen.
Sie versucht vergebens nicht laut auf zuschluchzen, was sollen die anderen denken?
Sie ist ihren Schwestern auf der einen Seite dankbar, dass sie sie festhalten und auf der anderen auch nicht.
Wenn sie sie los lassen kann sie endlich weg hier, sie will ja schließlich nicht heiraten und zum Anderen glaubt sie würde sie eh nicht weit kommen, sie wird sicher in sich zusammen sacken bevor sie irgendwo hin kann.
Nun glaubt sie auch noch Arians männlichen Duft riechen zu können, sie glaubt verrückt zu werden.
Das sie es nicht schafft aufzuhören an ihn zu denken, was hat ihr das Leben da nur angetan?
Sie kann ihr Schluchzen nicht mehr verbergen, geschweige denn unterdrücken, so schluchzt sie einmal Schmerzerfüllt auf, als ihr nun auch, unbegreiflich wie, ein „Arian...“ über die Lippen kommt.

Dies sagt sie laut genug, sodass es Arian und ihre Schwestern hören, doch Arian fragt sich wofür sie das tat?
Was ist wenn sie von all dem wusste, aber nicht heiraten will oder wollte, doch wenn Sanjay und Suhana es wollten.
Er ist wahnsinnig verwirrt, vor allem weil bei ihm alles keinen Sinn ergeben will.
Zum ersten Mal löst er den Blick nun von Priya und richtet ihn erst auf Shena und dann auf Bindiya, er beginnt gequält zu lächeln und schüttelt den Kopf.
„Es tut mir leid, Priya...“, hört er sich dann selber sagen, bevor er sich in Bewegung setzt und nun an den dreien und den weiteren Mädchen hinter ihnen vorbei geht.
Er geht Richtung Treppen, doch bleibt etwas abseits von allen anderen und mit dem Rücken zu ihnen stehen, krampfhaft versucht er seine Tränen zurück zuhalten und lässt seine Hände in seinen Hosentaschen verschwinden.

„Arian?“, fragt Priya nun.
Sie hat nicht mitbekommen, dass er an ihnen vorbei gegangen ist, sie ist noch viel zu sehr überrascht, dass sie seine Stimme wahr genommen hat.
Ist sie schon so besessen von ihm, dass sie glaubt von fremden Männern die seine heraus zu hören?
Von ihren Schwestern wird sie doch eines anderen belehrt. „Ja, Priya! Arian ist hier und er ist gerade an uns vorbei gegangen.“, meint Bindiya nun etwas vorwurfsvoll und sie drehen sich alle drei nun zu ihm um.
Priya glaubt sich verhört zu haben, doch sie hebt den Kopf und ohne Rücksicht auf ihre Tränen und ob sie es darf oder nicht hebt sie den Schleier an.
Als sie ihn dann sieht, direkt vor sich nur wenige Meter von ihr entfernt glaubt sie, sie hat Halluzinationen.
„Aber... Aber, was ist... ich mein...Warum ist er hier?“, fragt sie dann leicht stockend und legt den Schleier zurück über ihren Kopf.
Shena dreht sich zu den anderen, bekommt von Suhana ein Nicken und schaut dann wieder zu Arian. „Tja, warum wohl? Wegen dir meine Liebe!“, erklärt sie dann lächeln.
„Und warum?“, fragt Priya ein weiteres Mal, den Blick fest auf Arian als ob sie ihm befehlen will stehen zu bleiben.
„Priya, du sollst ihn heiraten...“, meint Bindiya nun und blickt lächelnd zu ihrer Schwester.
„Seit wann und...“, will Priya anfangen zu fragen, doch wird nun unterbrochen von ihrer anderen Schwester.
„Schon die ganze Zeit. Und nun frag nicht so viel, sondern geh zu ihm...“, erklärt Shena und schubst sie nun von den beiden weg.
Priya dreht sich fragend zu ihrer Schwester um, dank ihr ist sie leicht nach vorne gestolpert, da sie nicht damit gerechnet hat.
„Ach ja... und danken kannst du Suhana und uns später!“, ruft Bindiya ihr noch lächelnd hinter her.
Nun dreht sich Priya wieder zu Arian um, dieser steht immer noch mit dem Rücken zu ihr, langsam geht sie auf ihn zu und wischt sich die Tränen unter den Augen weg.

Mit dem Blick auf ihn gerichtet geht sie um ihn herum, sie glaubt es immer noch nicht das es wirklich Arian ist, der nun gegenüber von ihr steht.
Obwohl sie das Ganze eher zum Weinen bringt, lächelt sie.
Arian blickt nun zu ihr, leichtes Glitzern ist in seinen Augen zu sehen, weil er kurz vorm Weinen ist oder liegt es daran, dass er sauer ist?
Warum soll er denn sauer sein, hat er vielleicht auch von all dem hier nichts gewusst?
In Priya stauen sich die Fragen nur so in Bergen an, doch sie versucht ruhig zu bleiben, sich auf ein Gespräch zu konzentrieren und nicht auf den Duft von Arian, den sie ein weiteres Mal wahr nehmen kann.
„Ähm, also... Ich glaube du hast da etwas falsch verstanden...“, will sie nun beginnen, versuchend die richtigen Worte zu finden.
Sie fragt sich ob er es war, der etwas falsch verstanden hat, oder sie selber?... (150)

„Glaubst du?...“, beginnt Arian dann, zieht eine Augenbraue in die Höhe und mustert Priya.
Abgesehen davon, dass sie einfach nur hinreißend aussieht wie sie hier vor ihm steht, hat er das Gefühl sie anders in Erinnerung zu haben.
„Sie hat mich nie geliebt...“, schießt es ihm durch den Kopf, dass kann er nur aus ihrem eben offensichtlichem Verhalten schließen.
„Das  wir zwei hier heiraten sollen kann ich schlecht falsch verstehen, denn bis eben wusste ich rein gar nichts davon... Und zum Anderen sagt dein Verhalten eindeutig aus, dass du diese beziehungsweise unsere Hochzeit nicht möchtest!“, beendet er dann und blickt ihr nun ins Gesicht.
Sie hat geweint, für wie schlimm muss sie das alles hier halten (?), nur daran zu denken schmerzt ihm.

„Bitte was?...“, entfährt es Priya ohne es so zu wollen, ihre Gefühle überrumpeln sie, wahrscheinlich reagiert sie deswegen so komisch auf sein Gesagtes.
„Bitte, entschuldige...“, meint sie dann, blickt kurz zu Boden um dann wieder zu ihm hoch zu sehen. „Glaubst du, wenn ich von dem Ganzen gewusst hätte, würde ich dann so auf deine Rückkehr reagieren?“, fragt sie und blickt ihn nun etwas entrüstet an, was glaubt er denn von ihr?
Er schaut sie einfach nur an, weiß nicht was sie damit sagen will und wartet darauf, dass sie weiter redet - wie sehr hat er ihre Stimme vermisst...
„Denkst du ich hab die letzten Monate damit verbracht mich über dein Geschenk lächerlich zu machen? Über den Sari, den ich mir eigentlich kaufen wollte, den du jedoch gekauft hast... für mich!?“, sie stoppt kurz um zu realisieren, dass sie dabei ist wieder zu weinen.
Doch ihr ist es egal, sie muss reden... und so spricht sie kurz danach auch weiter. „...über den Brief, der Worte enthält die mir die Augen geöffnet haben, die mir Fragen beantwortet haben, die ich mir immer und immer wieder gestellt habe? Denkst du davor hätte ich zugestimmt, dass anstatt mir Suhana Sanjay heiratet? Ich hätte es getan, weil du gegangen bist... gegangen bist ohne ein einziges Wort davon zu verlieren, dass du die Stadt verlässt!“
Sie wusste es, ohne zu weinen konnte sie dies nicht aussprechen und nun steht sie, in Tränen ausgesprochen, vor dem Mann den sie mehr liebt als sich selber.
„...und mich dazu...“, sagt sie dann leiser und blickt zu Boden, doch warum soll sie davor zurück schrecken es ihm zu sagen?
Sie blickt wieder zu ihm auf, schaut ihm nun direkt in die Augen. „Denkst du das wirklich...“

Arian versucht zu verstehen, was Priya ihm damit sagen will, doch er schüttelt nur mit dem Kopf - den Tränen nahe.
„Priya, bitte... Ganz ehrlich, ich denke gar nichts! Ich bin nicht fähig etwas zu denken, ob das Richtige oder das Falsche!“, erklärt er dann.
Er hat den Blick immer noch gesenkt, wagt es sich nicht auf zu schauen und ihr wieder in die Augen zu sehen.
Doch Priya zieht nun an seinen Armen. „Schau mich gefälligst an, Arian!“, bittet sie ihn etwas lauter, wie ein lautes Flüstern.
„Schau mir in die Augen und sag mir, was du dir dabei gedacht hast, als du gegangen bist... Als du mir das Wichtigste genommen hast!?“, meint sie dann.
„Das Wichtigste genommen?“, fragt er nun und schaut sie an, ihm rinnen einzelne Tränen die Wange entlang, Priyas Hände die sich fast in seine Arme krallen empfindet er als Berührung eines Engels.
„Ja... Dich. Wie konntest du gehen ohne dir meine Antwort anzuhören... Verdammt noch mal, ich liebe dich, Arian!“, meint sie dann und rinnt um Beherrschung.
Sie ist auf eine Weise total erschrocken, dass sie es ihm gesagt hat und auf der anderen so erleichtert und stolz.
Sie sieht seine glänzenden Augen nicht, die unter seinen Tränen nun fragend zu ihr blicken, denn sie hat vor Schwäche und teilweise Scham den Kopf gesenkt.
Warum sollte er noch etwas für sie empfinden, 6 Monate hatte er Zeit über sie hinweg zu kommen und diese hat er sicher genutzt...
Schweigen, welches Priya vor kommt wie eine endlose Ewigkeit, in der Arian nach Fassung ringt sie nicht einfach in seine Arme zu ziehen.
„Bitte... Bitte wiederhole das!“, flüstert er dann, er hofft immer noch richtig gehört zu haben.
„Wenn du nicht mehr so empfindest, dann sag es jetzt und hier... Ich weiß, dass sich in 6 Monaten so viel ändern kann. Aber... aber... Ich liebe dich!“, sagt sie dann und blickt wieder zu ihm auf.
„Sag das noch einmal... bitte!“, entgegnet er dann und schaut sie einfach an.
„Gott, Arian. Bitte, lass das... Hör auf zu grinsen, was grinst du so?“, fragt sie nun, schlägt ihm an die Schulter, muss aber nun auch anfangen zu lächeln?
„Priya, wie glaubst du ich könnte nicht so empfinden... Glaub mir, in der vergangenen Zeit hab ich an nichts anderes gedacht, als an dich. Ich hab sogar von dir geträumt... Priya, meine Liebe, nie könnte ich aufhören dich zu lieben!“, sagt er dann und zieht sie anschließend in seine Arme.
Er drückt sie so fest, als ob er sie erdrücken will, nie wieder möchte er ihrer Wärme entzogen werden.
Doch genau das passiert, denn...
...die anderen Gäste beginnen laut zu klatschen, einige pfeifen los und Priya löst sich aus Arians Armen um zu sehen wer.
Sie sieht Shierley und Lalita bei ihren Eltern stehen und beginnt zu lachen, dabei wischt sie sich die Tränen weg.
Auch Arian blickt sich zu den anderen um und sieht dort Sussan und Karan Arm in Arm und ungewollt muss auch er zu lachen anfangen.
Gemeinsam gehen die zwei zu den anderen, Arian blickt zu Sanjay und Suhana, Priya zu ihren Eltern.
„Ihr wart das?“, fragt Arian an seine Freunde gerichtet.
„Nein, Suhana um es genau zu nehmen!“, antwortet Sanjay, der seiner Frau diesen rührenden Anblick zu verdanken hat und auch seine Tränen in den Augen.
„Und ihr wusstet davon?“, fragt nun Priya ihre Eltern.
„Ja... Aber nicht nur wir, auch Sanjays Eltern, deine Schwestern und Arians Arbeitskollegen!“, erklärt ihr Vater.
„Nur wir wussten nichts von all dem..“, beginnt Lalita sich zu beschweren.
Dann blickt sie zu ihrer Nachbarin, Shierley, diese starrt Arian mit offenem Mund an.
„Hey, sag doch auch was... Starr ihn nicht so an, er ist vergeben!“, stießt Lalita ihr dann erbost den Ellenbogen in die Seite.
Diese schreckt augenblicklich hoch und tut so als sei nichts geschehen. „Ja, sie hat recht... Was hast du gesagt?“, fragt sie dann etwas flüsternd.
„Was redet ihr hier so herum? Ihr beiden, der Priester wartet nicht ewig. Und ich auch nicht. Also hopp hopp, los nun heiratet schon!“, entfährt es Suhana ungeduldig.
Arian und Priya schauen sich an, lächeln darauf hin sachte und nicken dann, Suhana hingegen wartet gar nicht auf Antwort und schubst die zwei nun zum Priester.

Die Zeremonie ist schneller vorbei, als Arian und Priya überhaupt realisieren können, was hier mit ihnen geschieht.
Einmal ergreift Arian Priyas Hand, als die zwei nebeneinander sitzen und der Priester seine Rede hält.
Priyas Hand beginnt zu kribbeln, unbegreiflich was für eine Reaktion diese einfache Geste in ihr auslöst.
Sie sieht zu ihm auf, schenkt ihm ein Lächeln und sinkt daraufhin den Kopf wieder, was Arian zum Schmunzeln bringt.
Als der Priester, nachdem die zwei die sieben Runden um das Feuer gegangen sind, ankündigt, dass die zwei nun Mann und Frau sind drehen sich Arian und Priya nun so, dass sie sich gegenüber stehen.
Einige Gäste beginnen nun schon zu klatschen und lauter wird es, als Arian Priya mit dem roten Sindur die Stirn entlang fährt.
„Ich glaub es immer noch nicht...“, flüstert er dann, die Tränen in den Augen stehend.
„Ich auch nicht...“, erwidert Priya ebenfalls flüsternd, während ihreeine Freudenträne die Wange hinunter rinnt.

Anschließend ergreift Arian wieder ihre Hand und führt sie zu den anderen zurück, das Erste was er macht ist zu Priyas Eltern zu gehen um deren Füße zu berühren.
Rajesh nickt stolz und streicht ihm mit der Hand über den Kopf. „Mein Sohn, herzlich willkommen in der Familie!“, meint er dann.
Seine Frau kann nichts sagen, sie wischt sich vor Freude die Tränen weg und das mit einem Stück ihres Saris.
„Danke...“, meint Arian und nun rinnen auch ihm einzelne Tränen die Wange hinunter.
Priya umarmt Suhana und Sanjay. „Ihr zwei... Am Liebsten würde ich euch... Ach, ich danke euch!“, meint sie dann, denn wütend kann sie nicht mehr sein.
„Das haben wir doch gerne gemacht!“, scherzt Sanjay über ihre Aussage.
Priya schlägt ihm gegen die Schulter und umarmt dann auch ihn.
Dann dreht sie sich zu ihren Eltern, die mit Arian reden, sie umarmt ihren Vater und dankt ihm.
„Und?“, fragt plötzlich Priyas Mutter, sie lächelt unter ihren Tränen.
„Und was?“, fragt Priya neugierig nach.
„Na, willst du nun die Scheidung?“, fragt sie dann und muss lachen.
Auch Priya muss nun lachen, sie umarmt ihre Mutter. „Niemals...“, gesteht sie dann.

Während dessen steht Arian Sanjay gegenüber, die zwei merken gar nicht, dass Suhana gar nicht mehr neben ihnen steht.
„Und ich dachte...“, will Arian gerade anfangen zu reden, doch da wird er auch schon von Sanjay unterbrochen.
„Ich weiß, ich weiß.. Aber, was denkst du von mir! Ich bin nicht umsonst dein Freund!“, meint Sanjay dann lächelnd.
Darauf hin umarmt Arian Sanjay erfreut. „Und ihr zwei habt davon gewusst?!“, meint Arian nun an Sussan und Karan gerichtet, als er sich langsam von Sanjay löst.
Die beide nicken nur, Sussan ist glücklich doch noch her gekommen zu sein, denn es hat sich gelohnt, außerdem wollte sie schon seit längerem mal Priya kennen lernen.
„Und was ist...“, beginnt Sajany dann, Arian blickt ihn neugierig an.
„Was soll schon sein?“, fragt er dann, weil Sanjay nicht weiter redet.
„Wolltest du nun Morgen gleich wieder zurück fahren?“, fragt er dann und muss zu lachen beginnen.
Arian zieht seinen Freund zu sich. „Denkst du es wäre jetzt richtig zu gehen?...“, fragt er lächelnd und blickt zu Priya.
„...Aber etwas anders, wo ist Suhana?“, fragt er dann, doch diese Frage wird ihm auch so gleich beantwortet... (152)

Im Saal wird es still, eine Melodie beginnt zu spielen und alle suchen nach Suhana, denn sie sind sich sicher, dass diese dafür verantwortlich ist.
Dann sehen sie Suhana die langsam auf sie zu kommt, den Blick auf Sanjay gerichtet, ein leichtes Lächeln aufgesetzt und die Hand ausgestreckt hält...

Elegant tanzt Suhana um Sanjay herum, dieser zieht sie mit einer einfachen Drehung zu sich, dann küsst er ihr auf die Wange.
Suhana öffnet erschrocken die Augen und funkelt Sanjay dann böse an, dieser jedoch lacht nur auf und läuft davon.
Nun laufen die zwei wie kleine Kinder, Sanjay gefolgt von Suhana, durch den Saal und um die Läute.
Arian kann über seine Freunde nur grinsen, doch da kommt er selbst auf eine Idee und dreht sich dann zu Priya.
Er betrachtet sie und wartet, dass sie zu ihm blickt.
Schmunzelnd beobachtet auch Priya das Ganze und blickt anschließend zu Arian, dieser schaut sie nun schelmisch grinsend an.
Priya hat eine leise Ahnung was er vor hat und schüttelt deswegen ablehnend mit dem Kopf, doch schon zu spät.

Priya steht Arian gegenüber, hebt die Hand und berührt seine Wange und lässt sie langsam hinunter streifen, er schließt dabei die Augen.
Sie kann es immer noch nicht glauben, sie hat den Mann geheiratet den sie wollte.
Doch Suhana lässt sie nicht weiter darüber nach denken, denn diese zieht sie etwas von Arian weg und flüstert ihr etwas ins Ohr.
Die beiden Männer schauen sich fragend an, doch schon sind Priya und Suhana bei ihnen angekommen.
Sie tanzen nun synchron um ihre Männer herum, verführerische Blicke aufgesetzt und bedachte Bewegungen.
Die Männer wollen nach ihnen greifen, doch die zwei entfernen sich nun von ihnen mit einer Drehung.
Das lassen sich die zwei aber nicht gefallen und so treten sie nun hinter ihre Frauen und ziehen sie in ihre Arme.
Dann drehen sie sie um und beginnen mit ihnen zu tanzen, ungewollt müssen Priya und Suhana grinsen.
Anschließend drehen sie die zwei aus, in dem sie sie mit der einen Hand festhalten und sie quasi von sich ziehen.
Und dann ziehen sie sie wieder zurück, wobei die zwei sich wieder drehen und am Ende in den Armen ihres Mannes landen.

Lange danach liegen sich die Paare noch in den Armen, bis die Melodie nun leise verklingt.
Die erste die sich löst ist Suhana, da sie noch etwas zu sagen hat, sie ist nicht ohne Grund eben weg gewesen...

„Sanjay, darf ich mal mit dir reden?”, fragt sie dann etwas leiser, den Blick zu ihm aufgerichtet.
Er nickt nur. „Was du mir zu sagen hast kannst du auch den anderen sagen...”, meint dieser laut und grinst seine Frau an.
„Bist du dir da sicher?”, fragt sie dann.
Nun ist es um die zwei leise geworden, Arian und Priya stehen nun nebeneinander und schauen zu den beiden.
„Natürlich. Warum solltest du dich davor scheuen es den anderen auch zu sagen?”, entgegnet er immer noch grinsend.
Suhana weiß, dass ihm das Grinsen sicher gleich vergehen wird und so zögert sie noch etwas, inzwischen haben sich die zwei ganz voneinander gelöst.

„Na schön. Du wolltest es so. Aber ich warne dich vor...”, lächelt Suhana nun, es entwickelt sich zu einem fast schon fiesem Lächeln.
Sanjay vergräbt nun seine Hände in die Hosentaschen, doch da bleiben sie nicht, denn nachdem er Suhana wieder anblickt hört er augenblicklich zu grinsen auf und lässt die Hände aus den Hosentaschen hervor kommen.
Langsam bekommt er es mit der Angst zu tun, doch zu recht...
„...Ich wollte nur sagen, dass es nicht nur diesen Grund, wegen dem Song, gab weswegen ich den Saal fluchtartig verlassen habe.”, beginnt sie dann.
Ihr ist relativ egal, dass es nun alle hören oder nicht, nachher wird es eh in aller Munde sein.
„Und welchen Grund gab es noch...?”, fragt Sanjay nun zögernd, aber neugierig, nach.
„Nun ja ich war auf der Damen Toilette...”, meint sie dann.
Sanjay räuspert sich nun etwas. „Liebling, also ehrlich, dass musst du doch hier nicht so laut zu geben. Das ist doch etwas total Unwichtiges...”, meint er dann.

Priya ergreift nun erfreut Arians Arm, dieser schaut verwundert zu seiner Frau, so kann er sich das Lachen verkneifen, welches er gerne los geworden wäre nach Suhanas Aussage.
Doch als er seine Frau ansieht bemerkt er, dass ihre Augen glänzen und ihr schon vor Neugierde geformter Mund bereits zu lächeln beginnt.
„Priya... Ähm, was ist los? Weißt du was Suhana sagen will?”, fragt er seine Frau, da ihm ihr Anblick etwas angst macht, abgesehen davon das ihr Anblick ihn total verrückt macht...
„Nein, aber ich kann es mir denken...”, meint sie dann nur.
Arian blickt weiterhin verwirrt zu seiner Frau.

„Darauf will ich doch gar nicht hinaus. Warum muss eine Frau, außer das sie dringend auf die Toilette muss, sonst noch im Bad verschwinden?”, fragt sie dann und ihr grinsen geht von einer zur anderen Wange.
Sanjay überlegt kurz, doch dann reißt er die Augen weit auf, sie will doch nicht sagen, sie sei...
„Du meinst doch nicht etwa...”, beginnt er dann, doch wagt es gar nicht die Worte laut aus zu sprechen.
„Doch, genau das will ich damit sagen... Ich bin schwanger!”, erklärt sie dann lächelnd.

Arian blickt nun überrascht von seiner Frau zu seiner besten Freundin, was hat sie da gerade gesagt?
Anschließend blickt er mit offenem Mund zu seiner Frau, die ihn vor Freude anstrahlt.
Doch nun beginnt auch er zu grinsen und zieht verführerisch die Augenbrauen abwechseln, in schnellem Tempo, nach oben und nach unten.
Fragend schaut seine Frau ihn an. „Was hast du?”, fragt sie etwas besorgt und ängstlich, weicht etwas von ihm zurück.
Er haucht ihr nun einen Kuss auf die Wange auf und flüstert ihr dann etwas ins Ohr. „Keine Sorge. Unseres wird nicht lange warten müssen!”
Überrascht von dieser Aussage öffnet Priya ihre Augen weit und hält sich ihre Hand vor den Mund.
Arian hingegen schenkt seiner Frau noch ein Lächeln bevor er sich von ihr entfernt um sich neben Suhana zu stellen, die offensichtlich immer noch mit dem ungläubigen Sanjay redet.

„Du bist... du bist...”, stottert Sanjay drauf los, unglaublich was seine Frau da gerade sagte.
„...schwanger...?”, meint er dann und zieht das Wort leise, fast flüsternd, lang um es erst einmal zu verstehen und zu verarbeiten.
Er blickt zu seiner Frau auf. „...Von mir?...”, meint er dann fragend, alle anderen beginnen daraufhin zu lachen.
„Ja, mein Lieber... Du wirst Vater!”, meint Suhana nun, blickt zu Arian und könnte sich auf den Boden schmeißen so viel Spaß macht es ihr ihren Mann zu sehen.
Doch durch einen dumpfen Laut wendet sie sich wieder zu ihrem Mann, da liegt er nun... auf dem Boden und ist ohnmächtig.
Sie glaubt es nicht, schlägt sich Kopfschüttelnd an die Stirn, geht dann zu ihrem Mann und kniet sich hinunter zu ihm.
Die anderen sind nun leise und stehen ebenfalls um sie herum, Arian ist selbstverständlich sofort zu seinem Freund gerannt.
Suhana tätschelt ihrem Mann nun auf die Wange, um ihn so wieder wach zu bekommen.
Sanjay öffnet langsam die Augen wieder und blickt nachdem er zuerst Suhana sieht nun zu den anderen neugierigen Zuschauern.
„Kommt schon, dass kann jedem passieren. Geht zurück hier gibt es nichts zu sehen. Ich bin keine Neuigkeit! Geht und feiert weiter. Freut euch und genießt den Tag...”, fordert er sie dann auf.
Und damit schafft es Sanjay einen krönenden Abschlusssatz für den wohl schönsten Tag in dem Leben von 4 Personen zu sagen...