„Preety." Prem steht direkt neben dem Sofa, auf dem Preety gerade am schlafen ist. Es ist noch sehr früh. Und das merkt auch Preety. Sie scheint weniger als ihr bedarf an Stunden geschlafen zu haben. „Wie spät ist es?", murmelt sie müde. Prem lächelt und mustert sie vergnügt. „Es ist gleich ein Uhr..." Erschrocken öffnet Preet die Augen, setzt sich auf und starrt gerade aus. „Ein Uhr morgens?", fragt sie dann, ihr Herz schlägt ihr gegen die Brust, obwohl sie nicht weiß warum. Wahrscheinlich war der Schock zu groß. „Ja, was denn sonst? Nachmittags wäre ein bisschen spät oder?", entgegnet Prem. Er scheint immer noch sehr amüsiert zu sein, es scheint ihm Spaß zu machen, seine Freundin so zu sehen. Sofort lässt sich Preety wieder nach hinten fallen und dreht sich zur Seite. „Weck mich in ein paar Stunden.", meint sie dann nur und schließt bereits die Augen. „Nö, ganz gewiss nicht. Steh auf, wir haben noch einiges zu tun." Verwirrt setzt sie sich erneut auf. „Zu tun? Was denn zu tun?", will sie wissen.
Prem antwortet nicht, geht in die kleine, etwas unsaubere Küche und lässt die alte Kaffeemaschine laufen. Preety sieht ihm nach, schmeißt das dünne Laken von ihrem Körper und seht dann auf. In ihrer kurzen Hose, dem langem Hemd - es ist ein Männer Hemd, aber nicht das von Prem wenn das jemand denken sollte - kommt sie dann in die Küche. Sie lehnt sich etwas an die Küchenfläche, neben Prem und gähnt dann einmal müde, hebt die Hand zum Mund und streckt sich dann kurz.
„Na, gut geschlafen? Was trägst du da eigentlich?", meint Prem schließlich. „Nein, geschlafen hab ich gar nicht gut. Komischer Weise hat mich dann so ein wahnsinniger Irrer mitten in der Nacht geweckt. Und das?" Preety stockt etwas, sieht hinunter zu dem Hemd und beginnt etwas zu lächeln. „Das hab ich mitgehen lassen.", meint sie dann nur. Prem zieht eine Augenbraue in die Höhe. „Ein Männerhemd? Du lässt Männerhemden mitgehen? Du bist aber eine Frau, oder?" - „Sehe ich in deinen Augen etwa männlich aus?" Prem weicht etwas von der Küchenfläche, dreht sich mehr zu seiner Freundin und mustert sie. Schlanke, dünne Beine die mehr als nur weiblich sind. Eine schlanke Taille, darüber ein Männerhemd, dünne Arme. Sogar das Männerhemd steht ihr besser als es jedem Mann stehen könnte. Es macht sie unglaublich sexy. Es hat was, wenn Frauen Männerhemden stehen. Das muss Prem feststellen. Prem Blick gleitet allerdings weiter, zu ihren schmalen, langen Fingern. Kein Mann hat solche Hände. Dann wandert er mit seinen Blicken hinauf, bis er bei ihrem Gesicht angekommen ist. Das Lächeln, die Lippen, die ausdrucksstarken Augen, die wundervollen Wangen. „Nein! Absolut nicht. Wenn du ein Mann bist, dann will ich auf der Stelle sterben. Oder schwul werden."
Preety lacht auf, zieht ihm an seinem Hemd zu sich und streicht im mit dem Finger an der Wange entlang. „Na siehst du. Und nun gib zu, dass ich dir in dem Hemd gefalle!", lächelt sie auffordernd. „Und wie du mir gefällst.", meint er ehrlich, kommt ihr mit dem Gesicht näher und sieht ihr von den Lippen hinauf in die Augen. „Ich liebe dich, Schatz." - „Ich dich auch...", erwidert sie nur, lässt zu, dass sein Gesicht weiter auf ihres zu kommt. Kurz vor ihren Lippen beginnt sie allerdings zu lächeln - fies zu lächeln - legt ihm dann den Finger über die Lippen und drückt ihn mit der anderen Hand von sich.
Prem lässt es geschehen, weil er sich nichts dabei denkt. Wenn sie nicht will, bitte - er kann warten. „Um auf das andere Thema zu kommen. Von welchem irren Kerl hast du den geredet?", will er dann schmunzelnd wissen. Preety sieht zu ihm, muss einige Sekunden überlegen was er meint, doch dann fällt es ihr wieder ein. „Na natürlich Karan Khanna. Er lässt mich einfach nicht schlafen. Unmöglich!" Prem sieht zu ihr, woraufhin er einen Schlag gegen die Schulter einsteckt und nur noch Bahnhof versteht. „Was stellt du denn für dumme Fragen, Prem. Wer außer du kann mich denn hier wecken?", meint sie dann, fast schon beleidigt. „Und ich dachte gerade, dass dieser Bulle es dir auch noch angetan hat." Preety lacht herzhaft auf, bekommt sich fast nicht mehr ein. „Ja, klar. Warum, weil es ja auch so toll wäre wenn ein Polizist und eine 'Verbrecherin' zusammen kommen würden."
Prem schüttelt mit dem Kopf. „Du und deine Fantasien." Empört sieht Preety übe ihrem Freund. „Ich und meine Fantasien? Wer glaubt denn, dass ich was von Karan Khanna möchte? Ja wohl nicht ich oder?", entgegnet Preety etwas unglaubwürdig. „Egal. Lass uns an die Arbeit gehen!", winkt Prem mit der Hand ab, schüttet sich einen Kaffee ein und geht dann an ihr vorbei in das andere Zimmer, das so etwas wie ein Wohnzimmer sein soll.
Preety schaut ihrem Freund nach, dreht ihm dann den Rücken zu und schüttet sich ebenfalls eine Tasse Kaffee ein. Sie dreht sich schließlich wieder um, nimmt einen Schluck und stützt sich erst dann an der Küchenfläche ab um auf Prem zu zu gehen und sich neben ihm auf das Sofa zu setzten. Sie legt ein Bein über das andere und lehnt sich dann im Sofa zurück. Prem sieht unterdessen bereits durch einige Blätter. Das ist Preety allerdings völlig gleichgültig. Sie trinkt einfach weiter. Bis sich Prem schließlich zu ihr dreht. Er beobachtet sie einen Moment, eh er sie streng mustert. „Nun komm schon, Schatz. Wir haben viel vor heute." Preety sieht zu ihrem Freund auf. „Und deswegen müssen wir so früh aufstehen, Schatz?", meint sie und betont das 'Schatz' ganz besonders auffällig. „Ja, müssen wir. Preety, es muss einiges durchdacht werden." - „Durchdachte Plans sind meist die, die am einfachsten geknackt werden." Prem zieht eine Augenbraue hoch - das zweite Mal heute Morgen. Preety wartet erwartungsvoll darauf, was er nun zu sagen hat. Wird er ihr nun weiß machen, dass es besser ist alles durchgeplant zu haben, den Diebstahl hinter sich gebracht zu haben und dann wieder hier sein zu können und zu tun und zu lassen was sie wollen? Oder aber wird er sagen, dass sie viel zu wenig weiß, dass sie davon keine Ahnung hat, da sie ja noch nicht so lange mit ihm zusammen arbeitet und bla bla bla...?
„Komm schon. Du verstehst das nicht!" - „Ich weiß. Ich bin viel zu unerfahren. Ja, ne ist klar! Ich weiß wenigstens wo die Polizisten nicht sofort damit rechnen, dass da jemand etwas stiehlt. Du musst flexibel sein und nicht immer nach einem Muster gehen. Das haben die in der Polizei sicher zu genüge. Ich wette, dass die da alle Muster mindesten drei Mal wieder finden. Das ist so ein Käse und so ein alter Schinken. Ich bitte dich, Schatz! Du darfst nicht alles planen, das kommt nicht gut. Aber nein, sorry warum sag ich was? Ich hab ja eh nicht recht und hab keine Erfahrung. Hab ich vergessen. Prem, Schatz, vergiss nicht mich das nächste Mal gleich daran zu erinnern, eh ich dir einen halben Vortrag halte, ja?"
Prem sieht zu seiner Freundin, lehnt sich zu ihr, stützt die eine Hand am Sofa ab. Er sieht ihr direkt in die Augen. „Versprochen, ich sag dir das nächste mal, dass... du mir gefälligst eher sagen sollst, was wir anders machen können und etwas besser machen können!"
Preety zieht ihre rechte Augenbraue in die Höhe, verwirrt und als ob sie sagen wolle 'Du, Prem, kann es sein, dass in deinem Kaffee etwas ist?'. Was ist mit ihm? Seit wann hört er auf sie? Seit wann macht er das auch, was sie sagt? Seit fast einem Jahr, ihrer Beziehung, nicht. „Schatz?" Prem schüttelt den Kopf, kommt ihr näher und legt ihr den Finger über die Lippen, er streicht vorsichtig darüber und ihre Augen werden hingegen dazu immer größer. Was hat er vor? Sie ist noch nicht bereit dafür, das sollte er wissen. Das hat sie ihm oft genug gesagt. „Prem, ich..." Weiter kommt sie nicht, da weicht Prem auch schon von ihr zurück. „...Ich dachte du wolltest mir die Unterlagen zeigen. An was geht es heute?", will sie wissen, greift zu den Unterlagen und nimmt einen weiteren Schluck des Kaffees. Sie versucht vergebens wach zu bleiben. Aber so einfach ist das irgendwie nicht. Der wenige Schlaf liegt ihr noch in den Knochen, das ist sie einfach nicht gewöhnt. „Wenn wir fertig sind mit dem heute, dann versprichst du mir zu schlafen. Ich bin voll fertig!", erklärt Preety schnaufend. Prem lehnt sich neben sie zurück, schaut ebenfalls über die Unterlagen. „Versprochen.", meint er dann.
Nach einigen Minuten in denen sie sich ausgiebig und lang und breit über alles unterhalten haben steht Prem schließlich auf. „Dann komm." Preety hat gerade eben ihre, geleerte, Tasse auf den Tisch abgestellt. „Was... Wohin denn?", will sie schließlich wissen. „Wohin wohl, meine Liebe. Na auf zum Rauben.", erklärt Prem mit einem breitem Lächeln. Preety sieht zu ihm auf. „Jetzt schon?", fragt sie dann. „Besser jetzt, als nie oder? Die Bullen würden uns jetzt eh nicht erwarten." Preety sieht auf die Uhr. „Die Bank hat noch gar nicht geöffnet." Prem lacht herzhaft auf. „Als ob das eine Rolle spielt. Besser ist das, Preety! Sagt sie hätte Erfahrung und dann so was." Prem schüttelt mit dem Kopf. Sie klaut schon seit fast einem Jahr mit ihm und das auch immer zu Zeiten, wo die Polizisten sie nie erwartet und nun klagt sie? Und dann hat sie vorher noch geklaut, eh sie zusammen waren und wurde nie von den Polizisten gesehen - was ist das denn? Versteh einer die Frauen. Prem dreht sich schließlich um und geht davon. „Mach dich fertig. Ich warte auf dich!", meint er nur, da auch er sich noch umziehen muss.
„Viel schöner wäre es doch, wenn die Polizei noch dabei sein könnte,wenn wir gerade weg laufen. Sich ihre Gesichter dann vorzustellen ist besser als wenn man eh davon ausgeht, dass sie völlig zu spät kommen!"
Prem dreht sich noch einmal um. „Du spinnst, Schatz. Und zwar völlig!" Preety sieht ihrem Freund nach, soll sie ihm jetzt darauf antworten? Sie weiß, dass sie nicht mehr gerade besonders viele Tassen im Schrank hat - um es nett auszudrücken. Aber dafür muss sie sich nicht schämen, sie steht dazu. Sie beginnt zu lächeln und schon lässt sie sich auf dem Sofa nieder, schließt die Augen. Prem kommt nach keinen zwanzig Minuten zurück und sieht die schlafende Preety auf der Couch. Er schüttelt mit dem Kopf betrachtet sie dann allerdings von oben bis unten. Dann lässt er sich auf dem Sessel ihr gegenüber nieder und sieht sie weiterhin erwartungsvoll an...
***
Unter dessen ist in der Polizeistadion noch gar nichts los. Okay, doch schon aber wirklich nicht viel. Es sind nur zwei Lichter an. Es gibt schließlich Nachtdienst. Und den machen heute Abend Karan und Kamini. Das sie zusammen arbeiten müssen ist ihnen nur recht, weder eine noch der andere scheint etwas dagegen zu haben. Klar, viel Schlaf hatten sie nicht nach ihrem Date. Aber was macht man nicht alles um seine Beziehung aufrecht zu erhalten? Warum die zwei das machen? Wenn Karan das wissen würde! Er tut das einfach... Ja, weil es ihm hilft. Für was? Das ist unwichtig! Er braucht das einfach. Aber Kamini scheint ihm zu glauben. Ob es anders herum genauso ist kann Karan nicht beurteilen. Er sieht seine Freundin schon seit einer ganzen Stunde an. Er beobachtet sie, wie sie immer müder wird. Kamini gähnt bereits vor sich hin, lässt die Müdigkeit eintreten und lässt sie gewähren um ihr die Augenlider schwerer zu machen. Immer wieder legt sie den Kopf an die Wand, schließt die Augen. Nur um sie kurz darauf wieder zu öffnen und im Raum umher zu sehen. Es stehen bereits einige Becher vor den beiden auf dem Tisch. Kaffeebecher. Karan hasst Kaffee. Somit weiß man, wer sie getrunken hat.
Karan sieht in ihr Gesicht. Kamini ist nicht hässlich. Im Gegenteil. Jeder scheint ihn zu beneiden, vor allem seine neuen Kollegen. Die jüngeren, die mit ihr her gekommen sind. Aber Karan ist nicht dumm. Ihm kann keiner etwas vor machen. Nichteinmal seine Freundin. Er ist der beste seines Faches und das sagt ihm jeder. Nein, das weiß jeder und es muss schon gar nicht mehr erwähnt werden.
„Ich bin müde. Es passiert um die Uhrzeit doch eh nichts mehr. Können wir nicht gehen, Karan, Schatz!" Karan reißt es aus seinen Gedanken und er sieht Kamini nun ernst an. Sie hat die Augen immer noch geschlossen. „Nein, können wir nicht. Du kennst Prem nicht.", beginnt Karan, während Kamini ihre Augen wieder öffnet und ihren Freund neugierig mustert. „...Er schlägt immer dann zu, wenn man es nicht erwartet. Er ist so hinterlistig, dass sogar ich an ihm zu nagen hab. Und das muss was heißen, allerdings hast du mir ja auch nicht erlaubt ihn vorhin festzunehmen." Kamini sieht hinter Karan an die Wand. „Gestern.", meint sie dann nur, schließt kurz die Augen und sieht dann zu ihrem Freund, eh sie sachte zu lächeln beginnt. „Du wolltest ihn gestern festnehmen. Es ist schon fast drei.", meint sie dann. „Okay, gestern. Ist mir egal. Ich wollte ihn festnehmen das reicht doch, ich hatte ihn. Er hätte mir nicht entkommen können." Kamini öffnet ihre Augen erneut, beugt sich etwas über den Tisch und ergreift seine Hand, die mit seiner anderen umschlungen ist und Däumchendrehen spielt. Sie versucht erneut zu lächeln, was bei ihrer Müdigkeit echt nicht mehr sehr aufheiternd wirkt - was es eigentlich sollte. Karan erwidert das Lächeln. „Vertrau mir, er wird zuschlagen!" Kamini löst ihren Griff nicht, drückt seine Hand leicht und sieht ihm in die Augen, beginnt dann zu nicken. „Keine Sorge, ich glaub dir und vertrauen tue ich dir schon lange.", meint sie dann. Karan blickt prüfend zu ihr auf, sagt nichts - sieht sie einfach an. Kaminis Blick jedoch liegt auf ihren Händen. Oder hat sie die Augen wieder ganz geschlossen? Karan legt den Kopf etwas nach vorne um unter ihren gesenkten Kopf zu sehen, ob ihre Augen offen oder geschlossen sind. Wie er sieht, dass sie geschlossen sind beginnt er ungewollt zu lachen. Es ist aber ein leises Lachen.
Karan setzt sich im Stuhl zurück, lässt den Griff von Kamini weiter zu und sieht gedankenverloren aus dem Fenster bis er bemerkt, dass sich Kaminis Kopf seitlich auf ihren Arm legt.
Ihn und auch Kamini schreckt nach wenigen Minuten ein klingeln aus den Gedanken und Träumen. Es ist kein Klingeln, es ist das Heulen einer der Sirenen. Karan springt regelrecht von Stuhl, geht auf den Schrank zu, an dem ein Licht immer wieder aufbrennt: 'Bankeporium-Innenstadt'. Karan sieht zu seiner Freundin.
„Ich habs dir gesagt. Kommt, das ist kein Scherz, sondern ein Einsatz!"
Kamini schüttelt mit dem Kopf. „Wer ist denn nur so schlau und überlegt sich einen Diebstahl um so eine Zeit? Kannst du mir das mal sagen? Und warum rufst du nicht alle anderen an? Oder wenigstens noch zwei andere?" Kamini läuft mit schnellen Schritten hinter ihm her, rennt fast in ihn hinein. Er steht im Flur, steckt sich seine Waffen ein, zieht seine Kugelsichere Weste an und sieht dann zu seiner Freundin. „Ähm, ja. Wolltest du dir noch neu Make-Up drauf machen, oder können wir?", fragt er dann. „Du bist witzig! Ich bin voll fertig, du hörst mir nicht zu und dann soll ich hier startklar sein, wenn mich Diebe und Verbrecher anschießen können?"
Karan schüttelt mit dem Kopf, haucht seiner Freundin einen Kuss auf die Stirn. „Dann bleib hier, ich schaff das auch allein. Ich werde ihm schon den Marsch blassen. Keine Sorge! Geh von mir aus schon nach Hause." Kamini sieht ihren Freund an, als habe er einen Vollschaden. „Spinnst du? Du bist lebensmüde! Du bist vielleicht der Beste unter uns, aber das heißt nicht, dass du allein mit denen klar kommst. Schon vergessen, dieser Prem ist nicht allein, er hat Unterstützung von dieser... dieser..." Karan sieht Kamini abwartend an, geht allerdings schon weiter und beginnt plötzlich zu lachen an. „Dieser Frau? Glaub mir, Schatz, sie ist mein kleinstes Problem. Frauen haben mir nie viel angetan. Ich schaff das schon. Und wenn du angst hast dann ruf von mir aus noch Kunal und Aryan an." Und schon ist Karan verschwunden, rennt zu den Geländewagen, schließt einen auf, setzt sich hinein, legt seine Waffe auf den Beifahrersitz und steckt dann den Schlüssel in das Zündschloss um diesen um zu drehen und den Wagen zum Starten zu bekommen. Das nächste was er tut ist aufs Gaspedal zu treten und das so doll, dass er mit quietschenden Reifen los fährt um in die Innenstadt zu kommen.
Seine Freundin sieht mit ängstlichem Blick zur Tür. Dann schüttelt sie mit dem Kopf. „Er ist unglaublich. Das schafft er nie." Sie rennt in das kleine Bad, schmeißt sich Wasser ins Gesicht und sieht sich dann im Spiegel an. Sicher nicht um ihre Schönheit zu begutachten. Sie schmeißt das Handtuch, mit das sie sich eben das Gesicht getrocknet hat, zur Seite und zückt ihr Handy, während sie auch ihre Waffen im Flur sammelt und an Ort und Stellung ihrer Kleidung zu verstauen. „Kunal?... Ja, hier Kamini... Es kam gerade ein Einsatz ein, kommst du zum Bankeporium in der Innenstadt?... Danke... Ja, genau ich will noch Aryan abholen... Karan ist schon los gefahren, ich hoffe nur ihm passiert nichts... Das sagt sich so einfach, 'ihm wird schon nichts passieren'. Du weißt, das ich das hasse!... Ja, bis dann." Kamini legt auf, rennt schließlich auch raus um einen der Streifenwagen zu nehmen und dann Aryan anzurufen, ihm zu sagen, dass er raus kommen soll und mit ihr in die Innenstadt fahren soll, dass er sich für einen Einsatz bereit machen soll.
Karan ist unterdessen angekommen, greift auf dem Beifahrersitz zu seiner Waffe, sieht zur Bank und sieht die offene Tür. Der Kerl ist verdammt gerissen. Zur Eingangstür hinein gehen und dann erst zum Tresorraum gehen. Um so schwieriger wird es ihn zu fassen. Prem hat nun mehr Chancen um zu entkommen. Zu all dem ist das Gebäude dunkel, es klaut sich ja auch so gut im Hellen - wenn man nicht gesichtet werden möchte.
Im Dunkeln durch eine, eigentlich geschlossene, Bank könnte sich Karan auch echt schöner vorstellen. Sein Feind ist zu zweit, hat Hilfe und er? Er wurde im Stich gelassen. Ob er sauer ist auf Kamini? Warum sollte er? Sie wird nachkommen, das weiß er. Nur um wenigstens den Schein zu waren. Das reicht doch. Ihm jedenfalls. Vorsichtig versucht er keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Schwer ist das ja eigentlich nicht. Immer weiter kommt er dem Tresorraum, der ist offen, das sieht er schon, ohne angekommen zu sein. Ihm gegenüber sind die Banktresen. Dahinter befindet sich in einem der Mittelgänge der Tresorraum. Er steht mittig, sodass er nun direkt in den Raum hinein sehen kann. Das dumme ist nur, dass er darin niemand sieht. 'Fuck' - heißt das etwa, dass er zu spät ist? Das die zwei entweder ihn gerade sichten oder schon weg sind? Wenn er könnte würde er jetzt laut fluchen oder die Fähigkeit haben mit Röntgenblick die zwei zu sehen. Ab und an dreht er sich um, wer weiß was die zwei für ein Spiel spielen.
Er will besser nicht daran denken! Darum versucht er besser mit gar keinen Gedanken zu spielen und widmet sich voll und ganz seiner Arbeit.
Nach wenigen Minuten, die er sich zum Tresorraum geschlichen hat, kommt er endlich an. Er lauscht, hört nicht viel und richtet die Waffe dann in den Eingang. Doch... er ist zu spät! Schon wieder. Was soll der Mist? Dieser Prem ist ein... ein... harter Gegner. Eindeutig. Er weiß, dass dieses Spiel noch lange gehen kann und sicher nicht gut enden wird. Irgendwas spürt er - irgendwas passiert noch.
***
Prem und Preety kommen unter dessen bei sich an. „Das war mir etwas zu einfach." Preety lässt sich auf das Sofa fallen - dieses scheint allerdings seine guten Tage schon längst hinter sich zu haben. Staub verlässt das Sofa, als sich Preety darauf nieder lässt, dabei die Hände auf das Sofa fallen lässt. Sie achtet nicht darauf. Eher achtet sie auf gar nichts. Sie ist zwar nicht mehr müde, aber sie ist fertig. Ihr tut es nicht gut spät schlafen zu gehen und nach wenigen Stunden schon wieder wach sein zu müssen. Sie ist absolut nicht der Typ dafür. „Ach, hab dich nicht so, Schatz." Dieser Karan ist einfach viel zu langsam für mein schnelles Gehirn!" - „Du hast ein Gehirn?" Preety lacht ungewollt auf. Sie mag es ihn zu ärgern, sie tut es auch gerne. Sie tut es eigentlich immer. Er lässt sich davon aber nicht immer ärgern. Er ignoriert sie ab und an. Und genau das macht er heute auch, er ignoriert sie. Er dreht sich um, nuschelt irgendwas unverständliches vor sich hin und meint dann etwas lauter. „Ich brauch jetzt einen Kaffee."
In der Küche nimmt er sich die Tasse die er heute Morgen - oder eher vor ein paar Stunden - benutzt hat und schüttet sich noch einmal etwas Kaffee hinein. „Hast du auch Durst?", will er dann von seiner Freundin wissen. Sie antwortet nicht. Prem schaut sich nicht mal um, zuckt schließlich nur mit den Schultern und nimmt sich dann eben nur die seine Tasse mit zum Sofa.
Wie Prem zum Sofa geht und zu Preety hinunter sieht erkennt er, dass diese schon wieder schläft. Er schüttelt lächelnd den Kopf. Und dennoch. Er lässt sich neben ihr nieder, betrachtet sie kurz und trinkt dann von seinem Kaffee. Preety hat sich auf dem Sofa breit gemacht, die Füße hoch gelegt und schlummert stumm vor sich hin. Sie hat ein Lächeln auf den Lippen. Und Prem? Der sieht, nachdem er den ersten Schluck aus seiner Tasse genommen hat, wieder zu Preety. Unglaublich, dass sie nach einem Diebstahl schon wieder schlafen kann, dass sie generell wenn sie einmal wach ist nach einigen Stunden einfach weiter schlafen kann. Das ist typisch Preety. Sein Blick streift weiter nach vorne. Auf den Tisch. Aus der großen, schwarzen Tasche kommen bereits die ersten Geldscheine zum Vorschein. Seine Gedanken kreisen um den Ablauf von eben. Für ihn ist alles perfekt gelaufen. Besser hätte es echt nicht laufen können. Und ein schwaches Lächeln gleitet für Sekunden über seine Lippen. Aber wirklich nur wenige Sekunden. Das Lächeln schwindet und er hofft, dass nichts auf dem Weg verloren gegangen ist - vom Geld - dass alles heil hier angekommen ist. Sein Blick geht kurz zu Preety, die sich gerade bewegt hat. Sie schläft - immer noch. Er will sie nicht mehr wecken, soll sie nur schlafen. Er trinkt seinen Kaffee aus und bringt die Tasse zurück in die Küche, stellt sie dort in die Spüle und lässt dann anschließend das Geld verschwinden.
Preety steht erst am Nachmittag wieder auf. Das frühe Aufstehen steckt noch in ihren Knochen. Und genau das versucht sie gerade aus den Knochen heraus zu strecken. Als sie sich aufsetzt und die Füße anzieht kann sie zu Prem sehen. Warum sitzt er neben ihr? Warum schläft er?
Noch etwas verschlafen steht Preety auf, sieht sich um und geht dann in die Küche. Sie setzt neuen Kaffee auf, macht etwas zu Essen und versucht dann Prem zu wecken. „Hey, Prem. Schaaatz." mit purer Absicht zieht sie das Wort in die Länge. Sie setzt sich schließlich neben ihn, da er wohl nicht hören will. Oder aber er ist so tief eingeschlafen, dass er sie gar nicht hört. Preety mustert ihn zuerst von der Seite. Sein Kopf ist etwas zur Seite gedreht, seine Augen geschlossen - nicht fest geschlossen, nur so, dass er den Anschein macht, dass er ruhig schläft. Preety ergreift seine Schulter, mustert ihn immer noch und schüttelt dann an seiner Schulter. Versucht ihn wach zu rütteln. „Hey, Schatz. Ich hab Essen gemacht, komm schon ich will nicht allein essen! Warmer Kaffee ist auch gleich fertig." Prem öffnet die Augen schwach, sieht an ihr vorbei. Dann wandert sein Blick hinauf und er sieht ihr schließlich tief in die Augen. Er nickt schwach. „Essen?", fragt er dann leise, etwas verschlafen. Preety muss darauf hin nur lachen. „Ja, Essen! Komm schon!", steht sie auf und marschiert in die Küche. Prem dreht den Kopf, hinter ihr her. Vor der Küche bleibt sie stehen, dreht sich zu ihm und sieht ihn erwartungsvoll an. „Kommst du, oder lässt du es bleiben?", will sie dann wissen. „Komme ja schon!", entgegnet Prem und steht auf, sieht dann zum Sofa zurück, wie er auf dem Weg in die Küche ist. „Sag mal wie spät ist es überhaupt?", will er dann anschließend wissen. „Es ist schon fast zwei." - „Nachmittags?" - „Ja was den sonst? Um zwei morgens waren wir ja unterwegs." Prem setzt sich an den Tisch. „Komisch, dann muss ich wohl eingeschlafen sein, als ich dich beobachtet hab."