Lügen, die von Herzen kommen

Kerstin Gier

Johanna ist Journalistin bei einer Zeitschrift. Ihr neuer Chef will die Zeitschrift endlich ihrem Klientel anpassen. Somit bekommt Johanna als Aufgabe im Internet in Chatrooms nach einer wahren Liebesgeschichte Ausschau zu halten. Noch am selben Abend loggt sie sich in eines der Chatrooms ein, nur um zu testen wie das alles geht. Sie trifft auf Boris, der nach einigem Schreiben doch sehr nett wirkt. Und auch ein Test besagt, dass die zwei mit 397 Punkten perfekt zusammen passen. Wäre da doch nicht ihr Chef, der ebenfalls sehr nett zu sein scheint und das kleine Problem, dass sie Boris nicht ganz die Wahrheit von sich erzählt hat.

Review

zu den Charakteren

Ein sehr angenehmer und gut beschriebener Cast, der wenn auch gut beschrieben mit ein paar Gruppen doch zu viel des Ganzen ist. silberblick Aber lest selber, was ich mein.

 

Johanna

Liebevoll wird die von ihren Freunden Hanna genannt. Sie ist wirklich süß irgendwie. Außerdem, ganz wichtig (für mich), ich hab sie mir gar nicht so unförmig vorgestellt. Sie soll angeblich die bekannte Eierfigur haben und sich dennoch wohl fühlen, bis halt zum Zeitpunkt in der Story. Aber dennoch… ich konnte mir weder was unter der Figur von ihr noch eben unter dem Problem, dass sie dann hat vorstellen. Ich bin nicht dünn, keine Sorge (nicht, dass ihr denkt ich bin eitel und kann mir keine „übergewichtigen“ Frauen vorstellen)… ich hatte einfach in keiner Sekunde das Gefühl, dass Johanna dick ist. Keine Ahnung warum.

 

Johannas Freunde

Unter diesen Frauen zählen Sonja, Carla und Vivi. Zweitere ist sogar ihre Arbeitskollegin. Nachdem sie erfahren, dass Johanna abnehmen will, für Boris, sind sie zuerst etwas überrascht, denn sie dachten immer, dass Hanna sehr zufrieden mit ihrem Gewicht ist. Was diese ja auch war. Allerdings sind sie irgendwie süß und wollen ihr direkt helfen, übertreiben es dann aber doch irgendwie auch wieder. Aber naja, ich fand halt auch, dass sie nicht wirklich wie Freundinnen wirkten. Vor allem Vivi ist einmal echt mega mies drauf, weil Hanna was vergisst und Vivi es ihr vorhält, dass sie dran schuld ist, obwohl Hanna vorher wusste das es zutrifft. Aber naja… Freunde streiten und haben Missverständnisse. Ich fand jetzt nicht schlimm, nur komisch, dass Vivi das so krass sah.

 

Adam Birnbaum

Der neue Chef von Hanna wirkt zuerst etwas bissig und streng. Man ist auf Carlas Seite, einfach weil man erwartet (in Büchern und Filmen), dass Chefs blöd sind. Aber nachdem Hanna ihre Sicht erzählt hat man das Gefühl, dass der Mann einfach nur menschlich ist und tatsächlich den Sinn des Verkaufes der Zeitschrift an das richtige Klientel im Sinn hat. Nach und nach lernt man ihn sogar richtig zu mögen. zwinker Ich fand ihn recht schnell sehr interessant und sympatisch.

 

Boris

Komischerweise wirkt er direkt sympathisch und authentisch, auch wenn man ihn ja theoretisch nicht sieht (wir tun es eh nicht, da wir von ihm nur lesen, aber ihr wisst was ich mein). Hanna schreibt ja nur mit ihm. Die zwei schreiben direkt sehr offen und direkt miteinander. Er schreibt sehr lustig und spannend. Er wirkt richtig cool. Ich hatte nie ein richtiges Bild vor Augen - nur eine kleine Vorstellung - bis zum Ende hin halt. smile

 

Annika

Der Name der Zeitschrift und die Tochter des Verlegers. Zur Zeitschrift kann ich nichts sagen, da ich denke das sie frei erfunden ist und es sie nicht gibt. eek lach2 Zur Person, die hinter dem Namen der Zeitschrift steckt, kann ich wiederum ein paar Worte sagen. Sie wirkt zuerst etwas eitel. Aber das soll sie wohl, nachdem sie aber ins richtige Bild kommt und man man sie sprechen 'liest' wird sie einem richtig sympathisch. Sie wirkt gar nicht wie sie es auf den ersten Blick soll.

 

Johannas Familie

Ich werde nicht meine Meinung zu jedem einzeln erzählen, denn dafür ist die Familie zu groß. Sie besteht aus Johannas Mutter, dessen derzeitige Freund/Lebensgerfährten, ihren zwei Schwestern und ihrem kleinem Bruder. Von der einen Schwester erfährt man, dass sie weg gezogen ist und eine Modelkarriere angefangen hat. Die andere Schwester ist verheiratet und hat drei Kinder mit denen sie völlig überfordert ist und einfach Pause braucht (diese aber nie bekommt). Und dann gibt es noch ihren kleinen Bruder, der wohl gerade Abi macht, aber sich schließlich von einer gewissen Helena zu komischen Dingen überreden lässt. EGAL. Hanna hat eine seeehr verrückte Familie und der einzige der mir so richtig sympathisch war, war ihr Jost (der Lebensgefährte ihrer Mutter). Mit ihrer anderen Schwester Antonia hatte ich nur Mitleid, auch wenn man sich leider darauf einstellen muss, dass das Leben anders abläuft, wenn man drei Kinder hat. augenroll

zum Inhalt

Ein sehr süßes, lustiges und sehr schnelles Buch.

 

Im Gegensatz zu Büchern von Jay Asher (Tote Mädchen Lügen nicht & Wir zwei, irgendwann), der alles immer irgendwie geschehen lässt, ohne langes hin und her - was ich bei seinen Geschichten totaaaal bevorzuge ist es hier und vor allem bei Kirsten Gier gang und gebe, dass es eben einiges zu beschreiben gibt.

Hier ist mir das zu Beginn allerdings etwas negativ aufgestoßen.

 

Im ersten Kapitel wird beschrieben, dass sich Hanna (Johanna) bei einem Chatroom einloggt und einen gewissen Boris kennen lernt.

Ich hab halt voll gehofft, dass da dann keine Ablenkung kommt, sondern der Dialog schön weiter geht. Die Ablenkung war aber zum Spannungsaufbau gar nicht so verkehrt. Im Gegenteil. Jedoch konnte man dann in den nächsten Kapiteln erst mal erfahren wie es zu dieser Aktion gekommen ist und noch weitere Unterhaltungen über Veränderungen in Hannas Leben und Privatleben.

Das war zwar nicht langweilig, aber bei einem Buch in dem man über zwei Leute liest die sich im Chatroom unterhalten erwartet man, dass man solche 'Dialoge' dann häufiger zu lesen bekommt. Dem war aber nicht so.

 

Dass soll aber der Geschichte gar nichts abtun, denn es geht ja nicht nur um Boris, sondern eben auch um einen weiteren Mann. Um Adam Birnbaum. Zuerst lernt man ihn nur unter Birnbaum kennen, da er Hannas Chef ist, aber irgendwann fällt dann auch der Vorname und ich hab ihn immer 'englisch' gelesen und mich dann gefragt ob ich ihn nicht eher deutsch lesen sollte, da das Buch ja ein deutsches ist und alle Charaktere in Deutschland leben (oder? kopfkratz). Es war mir aber auch eigentlich gleich, ich hab ihn immer englisch gelesen.

 

Zum Ende hin wurde es dann nochmal richtig schön spannend, also nicht wegen der Männer-Sache, eher wegen den privaten Begebenheiten in Hannas Familie. Philipps 'Freundin' scheint eine Kranke zu sein, das hat man aber vorher gewusst und Hannas Schwester, Antonia (Toni) verschwindet und setzt ihr Kinder vor Hannas Tür. Ziemlich nervenaufreibend, was Hanna dann alles in die Wege leitet. Sehr süß gemacht.

 

Was zwischen Hanna und den Männern läuft finde ich auch richtig cool und spannend. Ich hatte hin und wieder einen verrückten Gedanken, den ich aber immer wieder verworfen haben und schlussendlich dann genau dieser mich zum Schmunzeln brachte. smilesmile

 

Ein sehr süßes Buch für Zwischendurch, macht echt Spaß es zu lesen. Ganz besonders mochte ich den Kirsten Gier-Humor, der immer mal wieder hervorkam. Das war echt toll. top

 

Mein Fazit: Gut