Wahrheit wird völlig überbewertet

Heike Abidi

Friederike Engelbrecht geht stark auf die 40 zu und auch ansonsten scheint in ihrem Leben alles so zu laufen wie es das besser nicht sollte. Und dann verstrickt sie sich plötzlich in eine Lüge die sie gar nicht in die Welt gesetzt hat. Aber was macht man nicht alles um seinem eigentlichen Traum etwas näher zu kommen? 

Review

zu den Charakteren

Friederike Engelbrecht
Ich weiß gar nicht so recht, was ich von ihr halten sollte. Irgendwie wirkte sie sympathisch, weil sie nicht die perfekte 90-60-90 Frau ist und sie oft den Leser ansprach. Sowas mag ich, das bringt etwas Schwung in die Geschichte. Aber es eichte mir hier nicht. Denn sie war genauso anstrengend und nichtssagend. Sie war manchmal zu einfach, zu nervig unzufrieden. Das hat fast etwas genervt hin und wieder. 

Johanna
Keine Ahnung warum ich sie als zweites erwähne. Ich bin mir sicher, dass sie eher eine Randfigur ist, doch kam sie dann häufiger vor, als einem lieb ist. Und sie scheint ja wirklich eine heilige zu sein, die gute Mutter schlecht hin und überhaupt allgemein eine Frau zu sein sie nie Fehler macht. Klingt nervig, ich fand es aber gar nicht aufgetragen oder nervig. Was mich störte war, dass entweder die Autorin echt lustig fand dich bescheuerte Kindernamen auszudenken oder aber Johanna einen völligen Schaden hat ihren Kindern solche Namen zu geben. Ich mein: Sophie-Lousie, Simon-Pascal, Leon-Marcel und Klara-Marie!? Really? Das klingt ja noch ‚Brechreiz ich komme!‘ allein wenn man die Namen lesen muss, ich war froh dass ich sie nie aussprechen musste - nur in Gedanken kurz.

Carla
Die offensichtlich beste Freundin von Friederike war einfach die beste! Sie war so durch und durch ehrlich. Schade, dass man sie nur so wahr nahm, dass Friederike mit ihr telefonierte und man nie so richtig wahr nahm, wie die Freundschaft wirklich war. Erst gegen Ende kommt heraus wie krass toll Clara ist und man erlebt sie doch life. Sie ist wirklich die beste. Man kann es nicht anders sagen. 

Gypsy, Mats Falkenberg, Cornelius Rademacher
Ich weiß nicht was ich groß noch zu den anderen sagen soll und daher packe ich sie jetzt immer in komischen Paketen zusammen.
Gypsy ist ein interessanter Charakter, der ehrlich und lebensfroh wirkt. Außerdem ist er wirklich ein herzensguter Mensch.
Mats Falkenberg wirkte zu Beginn etwas merkwürdig auf mich, ich dachte zuerst der macht komische und krumme Geschäfte. Mit der Zeit jedoch entwickelt er sich als wahres Goldstück.
Und Cornelius ist... einfach nur ein witziger Typ. Ich kann es nicht anders sagen. Um ihn wirklich zu kennen hätte man noch mehr von ihm lesen müssen, denn wer weiß vielleicht ist er ja ganz nett! :DD

Andere wie Doreen, Rüdiger & Rolf
Die Arbeitskollegen von Friederike sind durchwachsen. Ihr Chef (Rolf) ist eigentlich ganz interessant wie ich finde. Ich mag es fast nicht, dass Friederike eher negativ ihm gegenüber gestimmt ist. Er ist immer nett und auch ganz lieb. 
Rüdiger ist ein komischer Kautz, dem ich nichts abgewinnen kann. Außer, dass er mir leid tut. Und dann doch wieder nicht. 
Doreen ist anstrengend und wie noch zwei weitere Kolleginnen ziemlich neugierig und nervig. :/

zum Inhalt

Ein okayes Buch, das gut anfängt aber nach und nach abschwächt. 

Zu Beginn war ich noch recht angetan. 
Der Schreibstil ist locker und ich konnte mich direkt wieder über Raucher aufregen - keine Ahnung, ob zweites positiv oder negativ gemeint ist. :DD
Ich konnte jedenfalls in der ersten Szene lachen, denn die Protagonistin raucht und hat sich ihr Outfit mit einer Zigarette zerstört. Verdient! *lach*

Nach recht kurzer Zeit war mein Eindruck jedoch schon bei: könnte sich ziehen. Ich hoffe die Story packt mich noch. *augenzu*

Leider schaffte es die Story und besonders das Schreibtempo nicht. 
Ich war oft der Ansicht, dass einige Nebensachen hätten kürzer benannt werden können und/oder gar weg gelassen. Ich war auch hin und wieder genervt vom immer wieder auftauchendem „was mache ich denn jetzt“, oder was ich auch verrückt fand war einfach, dass die Protagonistin viel zu oft glimpflich aus der Patsche kam. *augenroll* Jeder normale hätte es in manchen Situationen nicht geschafft etwas so gut zu vertuschen, besonders wenn er dumm vorgegangen wäre.

Was ich wiederum ganz toll fand, war einfach, dass die Protagonistin mit dem Leser spricht. Sowas ist immer cool, dann hab ich manchmal das Gefühl wie im Film, wenn die Darsteller in die Kamera sehen und dann was sagen oder eben einfach nur so blicke rein werfen. *top* 

Mir viel auch noch positiv auf, dass die Kapitel angenehme Längen haben.
Beim lesen achte ich oft darauf ob das Buch lange oder kurze Kapitel hat. Nicht, dass mich dann ein Buch weniger interessiert. Nur meistens lese ich abends und da bin ich über kurze Kapitel mehr erfreut als über lange. Weil manchmal hat dann das Kapitel einen Absatz und man braucht dann immer noch länger und man kann dann nicht einfach mal unterbrechen - oder sehr schlecht nur.  

Da ich selber in meiner Schwangerschaft steckte als ich das Buch gelesen hab war es äußerst interessant einiges darüber zu lesen. :)
Man erfährt sooo viel Wahres. Es ist einfach super spannend. Eine Geburt... da war ich noch nicht zu dem Zeitpunkt, aber es ist echt verrückt. Ich wusste gar nicht mehr, dass das das Thema des Buches ist - Ruf des Schicksals, dass ich es zu diesem Zeitpunkt gelesen habe! :0

Ansonsten ist nur noch eines zu sagen: Das Buch ist gut. Nicht wirklich klasse, oder genial. Aber auch nicht schlecht oder unlesbar. Eben einfach nur gut.

Was nicht bedeutet, dass ich euch abhalten möchte das Buch zu lesen. Denn ich denke, dass es sich für den ein oder anderen doch lohnen würde, weil er mehr Interesse dran hat als ich letztendlich. Oder einfach auf den Schreibstil steht! *schulterzuck*

Mein Fazit: Ganz nett