Küssen Inder anders?

Petra Dalquen

6 Freundinnen die nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie spielen zusammen Karten und haben gewisse Regeln, die besagen, dass diejenige die am schlechtesten abschneidet und eine Aufgabe (die die Gewinnerin aufstellt) erfüllt das nächste Reiseziel bestimmen darf. Francine verliert, Bernada gewinnt. Und Francine will nach Indien. Alle sind damit einverstanden, nur Bernada nicht. Und trotz ziemlich fieser Aufgabe besteht Francine und es geht nach Indien. Bernada hat ihre Gründe nicht hin zu wollen und Francine die ihrem um unbedingt hinzu wollen. Ihre anderen Freunde (Joe, Leo, Ann-Marie und Babette) kommen mit und die Reise wird nicht nur zum kulturellem Erlebnis für sie, sondern stellt ihre Freundschaft auf eine harte Probe.

Review

zu den Charakteren

Eine sehr große Besetzung, die nach und nach eher nur noch auf einer beruht - was mir sehr missfällt. Aber ich werde dennoch alle auflisten, da einfach jede von ihnen wichtig ist.

 

 

Babette (und Familie)

Ich finde die korpulente Frau durchaus sympathisch. Sie wird immer so zuckersüß beschrieben, dass wenn sie in einer Szene lacht, man nicht nur das Gefühl hat, dass das süß aussieht, sondern das man es weiß und deswegen einfach mit lachen muss. Ihre Familie scheint im großen und Ganzen sehr süß und vor allem toll zu sein. Aber ihre Mutter scheint wohl ein kleiner/großer Drache zu sein, der seeehr unerträglich ist.

 

Bernada

Sie wirkt als Drache, sie wirkt unsympathisch. Aber ich wusste sofort, dass da mehr hinter steckt und als ich es dann lesen konnte war ich zuerst total platt, dass das ihr Schicksal war hätte ich nicht erwartet. Nach und nach mochte ich sie daher mehr.

 

Ann-Marie

Irgendwie ist sie total toll. Nicht nur, dass sie die jüngste der (älteren) Damen ist, mit ihre Mitte Dreizig, sie wirkt auch noch total unschuldig und naiv. Sie hat sich selber eine Familie aufgebaut, aus ihr ist etwas geworden, nach dem Tot ihrer Mutter (warum sie auch in die Karten-Qliqe aufgenommen wurde). Ich finde auch was sie macht (Klassische Musik und moderne Musik vereinen) wahnsinnig bereichernd für Kinder und Erwachsene und war von Anfang an total gefesselt von dieser 'Arbeit'.

 

Leo

Sie wirkte immer wieder sehr toll. Vor allem sie mag Kinder und hat mit ihnen zu tun. Sie ist eine Art Seelensorger für diese kleinen Wesen und hat einen Narren an einer kleinen, letzten Patientin gefressen. Die aber irgendwie dann mehren ans Herz wächst. Hinzufügend steht sie eher auf Frauen. Das ist sogar tatsächlich ziemlich interessant. Das gefällt mir im Buch total, denn sie hängt an Joe, ihrer Ex, aber in Indien kommt dann noch jemand neues. Wenn auch eher nebenbei. zwinker

 

Joe

Sie ist ebenfalls eher eine der jüngeren, mit Ann-Marie. Sie ist Mitte Vierzig, oder schon Ende Vierzig? kopfkratz Aber sie ist noch voll auf zack und scheint sehr gut auszusehen. Und Leo war so etwas wie die Ausnahme in ihrem Leben, denn sie ist bereits an einem Mann interessiert, denn sie durch ihre Aufenthalte in Spanien kennenlernt. hehe Er wird eher nur am Rande erwähnt, was aber nicht schlimm ist. Ich mag Joe irgendwie total, ich finde sie einfach faszinierend. Auch wenn nicht immer sooo viel von ihr erzählt wird.

 

Francine (und Familie)

Sie scheint im Laufe der Rolle eine immer größer Werdende Rolle einzunehmen. Ich finde sie sympathisch, kann sie verstehen und leide richtig mit ihr. Oder habe es - wie man es auch immer sagen soll (nachdem man das Buch ja reviewt, wenn man es noch nicht ganz durch hat - was ich selten mache (ich hab aber das Gefühl, dass ich sonst etwas vergesse!)). Sie macht eine ganze Menge durch, das nimmt einen mit und fesselt einen ab einer gewissen Zeit sogar sehr - in Indien. smile

 

Aurelia und ihre Familie

Das kleine Mädchen ist aus einer eher komischen Familie. Man erfährt am Anfang eher weniger, aber dann nach und nach immer mehr. Das Mädchen lernt man so kennen, dass sie sehr verschlossen ist und eben nun klar wird, dass ihre Familienverhältnisse nicht ganz die der eigentlichen gleicht. So geht das auch alles vor Gericht. Das Mädchen wirkt aber sehr süß und toll. Ihre Familie (ihre Eltern) eher weniger. tutmirleid

 

Pauli und ihre Mutter Matina

Die zwei kommen erst in Indien vor, was aber nicht weiter schlimm ist. Denn die Kleine hier weckt eine gewisse Lady B. Wieder zum Leben und man erfährt somit eine ganze Menge zu dieser Lady. Man muss das Mädchen einfach ins Herz schließen, sie selber tut das der Reihe nach bei den Protagonisten. Sie ist klasse und manchmal ist man so krass von iher Art gefläscht, dass man Tränen in den Augen hat (ich erinnere an die Szene wo sie in Indien verloren geht und alle nach ihr suchen. Was sie da zu ihrer Mutter sagt verschlägt einen die Sprache, das sagt sie so toll, denn sie hat eigentlich alles richtig gemacht!) Sie ist echt toll, ihre Mutter irgendwie auch.

 

Katharina und Sussane

Die zwei Reiseleiter unter der Indien-Truppe, die natürlich aus den 6 Frauen, Pauli, Martina und weiteren Frauen besteht. Ich werde nicht alle benennen, denn hier sind ja nur Sussane und Katharina wichtig. Ich finde die zwei haben zwar kleinere Rollen aber werden immer mal wieder erwähnt und man darf etwas über sie lesen und erfahren. Ich kann kaum etwas zu ihnen sagen, da ich sie wirklich eher am Rande wahr genommen habe, aber ich denke die zwei sind viel mehr bei ihren Gruppen als es für gewöhnlich die TuristenTruppenFührer haben. smile

zum Inhalt

Ein durchaus interessantes aber sehr langatmiges und vollgefülltes Buch.

 

Ich muss gestehen, dass ich von Anfang an recht mühselig voran kam. Was nicht mal daran lag, dass ich das Buch lang oder eben nicht gut. Im Gegenteil. Ich war sogar sehr angetan von den vielen Geschichten, Erfahrungen der Frauen und einfach, dass jede eine eigene Geschichte hatte. Das machte das ganze so interessant.

 

Aber mich hat es gestört, dass manchmal sooo viel drum herum geredet wurde. Nicht immer, recht selten sogar. Klar die indische Kultur und auch die ganzen Götter und vielen Details in Indien dürfen erwähnt werden und wirken auf den ein oder anderen recht bereichernd und wissenswert (letztes will ich niemals ausschließen). Aber nicht auf mich. Oder jedenfalls hätte ich es nicht ganz in dieser Weise gebrauchen können. Oder haben müssen. tutmirleid - Was ja Ansichtssache ist.

 

Doch die einzeln Schicksale, Geschichten und Familienverhältnisse der Frauen waren einfach… WOW!

Nicht nur, dass die Geschichten Hand und Fuß hatten und eine jede der Frauen (der 6 Hauptfrauen vor allem!) eine eigene Geschichte hatte, nein auch einfach wie die Frauen und ihre Geschichten immer wieder beschrieben und umschrieben wurden war total genial. Das hat AUTORIN wahnsinnig anschaulich geschafft, gemeistert. Ich war immer wieder aufs neue gespannt was bei wem geschah oder eben was man noch so neues über die ein oder andere erfuhr.

 

Dass es seeeehr viele Geschichten waren war dann hin und wieder doch sehr schwer zu unterscheiden und auseinander zu halten, aber das war jetzt eher mein Geringeres Problem. Manchmal schwanke ich zwischen Leo und Joe. Nicht nur, weil sie sehr oft zusammen erwähnt wurden, denn eigentlich sind sie seeehr unterschiedlich, aber einfach weil ich die Namen so ähnlich fand. Wenn man sie ausspricht gar nicht, aber eben beidem mit dem 'o' und dem 'e'. :D

 

Zum Ende hin ist mir wieder aufgefallen wie sehr doch alles laaang gezogen wird. Es las sich bis zum Ende hin sehr zäh und langwierig. Wie als würde man ein Kaugummi viel zu lange kauen, weil man zu faul ist es raus zu nehmen, denn es schmeckt ja eigentlich noch, aber dann kommt dieser komische fast schon bittere Geschmack mit dazu, der alles versaut und man es einfach nur noch weg tun will und sollte.

Was geschrieben war, war nicht das Schlimme, nur das ich mir ab und an gewünscht habe endlich ein neues Buch nehmen zu können und was anderes zu lesen. Es war dann einfach zu viel des Guten. Man hätte glatt zwei Bücher daraus machen können.

 

Ich habe jetzt über 3 Monate an dem Buch gelesen. Das ist für meine Verhältnisse eigentlich einfach zuuu lang. Ich wollte echt nicht lesen. Ich hab am Sonntag (25.09) die Zeit gefunden (oder besser sie mir einfach genommen) um das Buch fertig zu lesen. Ich wollte es hinter mir haben!

Der Inhalt zog sich einfach nur noch. Das Ende zog sich. Und es war auch ein Ende.

Der letzte Teil (das Buch ist in 4 Teile eingeteilt) war sehr schön. Kapitel in Ich-Form. Sehr schön geschrieben und eben beendend.

 

Doch muss ich jetzt sagen, dass mich das Buch enttäuscht hat. Der komplette 3. Teil ging nur um eine Person, der Freunde, wegen ihrer Krankheit und ihrer Liebe. Das klingt toll und okay, aber das fand ich gar nicht toll.

Es soll jedem selber überlassen sein, wie er das Buch findet. Aber ich fand es zu lang, ich hätte viel häufigere Wechsel gebraucht, dann hätte man (wie zu Beginn) von jedem was gehört. Das hätte mir das Lesen zum Schluss nicht so schwer gemacht.

 

Demensprechend war das Buch enttäuschend und ich werde es nicht empfehlen.

Aber ich werde (wie gesagt) niemanden abraten. Denn das Buch basiert auf einer schönen Idee! kuss

 

Mein Fazit: Schlecht