Kapitel 8

Liebe liegt in der Luft

Priya wacht aus einem angenehmen Traum auf, streckt sich erst einmal und anschließend blickt sie zu ihren Freundinnen, die noch immer in ihren Betten liegen und schlafen. Mit den Gedanken an ihren gestrigen Traum geht sie dann duschen und sich umziehen. Nachdem sie 20 Minuten später wieder aus dem Bad tritt sieht sie wie ihre Zimmergenossinnen immer noch am Schlafen sind. Sie beschließt sie nicht zu wecken oder die Musik anzustellen um sie wach zu bekommen, sondern lässt sie ausschlafen, schließlich ist es Samstag und erst 9:30 Uhr. Sie setzt sich auf ihr Bett, öffnet ihren Laptop und schaltet ihn ein. In ihrem Briefkasten findet sie keine neuen Nachrichten und so macht sie sich in den selben Chatroom, in dem sie auch schon war als sie mit ihrer jüngsten Schwester geschrieben hat. Dort sieht sie, dass ihre Schwester, Shena, on ist und schreibt sie dann auch sofort an.

P.K.: Guten Morgen, Schwester. Warum bist du denn schon wach? Gut geschlafen und hat Bindiya dich von mir gegrüßt?
Sheny: Dir auch einen guten Morgen, ja ich habe gut geschlafen und du? Ja, Bindiya hat uns allen liebe Grüße ausgerichtet, wieso?
P.K.: Ne, ich frage nur! Habe auch gut geschlafen und etwas schönes geträumt *nichts gesagt*
Sheny: Was hast denn schönes geträumt? Ha, hättest wohl nicht damit anfangen sollen, was? Jetzt musst du es auch schon erzählen!
P.K.: Ach ich hab von einen Jungen geträumt. Hat Bindiya dir schon erzählt, dass wir neue Lehrer haben?
Sheny: Ja, dass hat sie gesagt. Wer ist der Junge, einer der Lehrer?
P.K.: Wenn du es wissen möchtest, ja!
Sheny: Ach und wer, wenn man fragen darf? Ich will ja wohl hoffen, dass er gut aus sieht. Ist es Sanjay?
P.K.: Ja und Nein! Ja, er sieht gut aus und Nein, es ist nicht Sanjay!
Sheny: Nicht Sanjay? *Das ist nicht gut!* Wie heißt er? Das hatte Bindiya mir noch nicht erzählt.
P.K.: Er heißt Arian aber was interessiert euch das alle? Aber ich bin ja selbst Schuld, warum hab ich auch nur damit angefangen?
Sheny: Magst du ihn oder liebst du ihn gar?
P.K.: Du stellst Fragen! Er ist nett und ich kenne ihn nicht wirklich aber er hat etwas. Ist schwer zu erklären!
Sheny: Dann kann ich, von dem was du geschrieben hast, daraus schließen dass du ihn magst!
P.K.: Ich möchte das nicht abstreiten aber ich hab das Gefühl, dass wir zwei in zu verschiedenen Welten leben. Ich kann dir nicht sagen, warum ich so denke, aber was soll ich machen...?
Sheny: Du machst besser gar nichts, fürs Erste!
P.K.: Was soll das denn heißen?
Sheny: Egal! Und jetzt etwas anderes. Vater hat mir gesagt, dass ich dir sagen soll, dass es nett von dir wäre uns in den Ferien zu besuchen.
P.K.: Ja, klar das mache ich. Die Ferien sind sowieso in 3 Wochen und da Shierley und Lalita auch bei ihren Eltern sein werden komme ich zu euch. Was soll ich auch hier in den 2 Wochen Ferien schon machen?
Sheny: Genau deswegen sollst du zwar nicht kommen. Aber Vater und Mutter müssen mit dir reden.
P.K.: Und über was?
Sheny: Das wirst du erfahren, wenn du dann kommst.
P.K.: Ist es etwas tollen oder etwas schlimmes?
Sheny: Das kann ich dir nicht sagen, du musst es selbst wissen. Ich jedenfalls hab da kein gutes Gefühl.
P.K.: Na schön, dann warte ich halt. Ich hoffe mal du liegst nicht richtig.
Sheny: In Ordnung, du Priya ich muss aufhören, Vater ruft mich.
P.K.: Okay, man schreibt sich sicher noch und wenn nicht sehen wir uns spätestens in 3 Wochen! Und grüß die restlichen doch von mir.
Sheny: Das mache ich und bis dann.
Sheny ist offline...

„Guten Morgen, Priya...“, nuschelt Shierley ins Kissen. Leicht erschrocken sieht Priya über Lalitas Bett hinweg und sieht Shierley die sie anschaut. „Dir auch einen guten Morgen, seit wann bist du früher wach als Lalita?“, fragt sie dann schmunzelnd. „Ist sie nicht, ich bin schon wach...“, meint Lalita und dreht sich zu Priya rum, lächelt sie an und setzt sich dann im Bett aufrecht hin. „Mädels, was wollen wir heute machen?“, fragt Shierley und springt aus dem Bett um an den Spiegel im Zimmer zu treten. „Gott, wie ich wieder aus sehe!“, meint sie dann leise und geht sich durch die Haare um sie sich zu richten. „Wie wäre es wenn wir heute ein wenig in der Stadt rum laufen und dort zu lunchen?“, schlägt Lalita vor. „Oh ja, die Idee gefällt mir. Ich hab vielleicht einen Hunger!“, meint Shierley dann scherzend und verschwindet im Bad. Lalita schaut Priya nur an und schüttelt dann lächelnd mit dem Kopf.


*****


„Was weckt ihr mich heute Morgen? Heute ist Samstag und ich will schlafen.“, meint Arian mürrisch und dreht den Kopf zur anderen Seite. „Genau, heute ist Samstag und es ist bereits kurz nach 10 !“, meint Suhana und setzt sich auf Arians Rücken. „Aua, Suhana geh gefälligst runter von mir. Mein armer Rücken!“, schreit Arian auf und als sie wieder runter ist hält er sich den Rücken.  Suhana hält sich an Sanjay fest, sodass sie sich wieder richtig hinstellen kann.
„Mama und Papa sind nicht da! Kamen gestern Abend spät und heute Morgen sind sie früh aufgestanden. Was die nur schon wieder machen. Aber egal, komm steh auf wir wollen in die Stadt um dort zu Frühstücken, naja so kann man das ja nicht nennen okay wir wollen in der Stadt etwas essen.“, meint Sanjay und schaut Arian an der mit einem schmerzverzerrtem Gesicht seinen Freund mustert.
Suhana steht schützend hinter Sanjay und hat die Hände an seiner Schulter um von dort auf eine bessere Sicht auf Arian zu haben. „Ich kann mir denken was sie machen...“, nuschelt Arian und schmeißt anschließend die Decke vom Körper. „Aha!? Und was?“, fragt Sanjay neugierig. „Na sie wollen vor euch flüchten, was ich jetzt auch liebend gern tun würde!“, antwortet er und schmeißt die Badtür hinter sich zu. Sanjay schaut zu Suhana und dann zu ihren Händen, die immer noch in seinem Hemd an der Schulter festgekrallt sind. „Oh, sorry...“, meint sie dann und lässt sein Hemd los. „Komm, gehen runter, der wird sicher gleich kommen!“, meint Suhana und dreht sich zum Gehen um.

In der Küche findet Sanjay einen Zettel auf dem steht, dass seine Eltern Einkaufen sind. Er zerknüllt den Zettel und schmeißt ihn anschießend in den Mülleimer. „Und uns lassen sie verhungern. Wegen ihnen dürfen wir jetzt in die Stadt gehen um uns zu sättigen!“, meint er missmutig und lässt sich auf einen Stuhl nieder. Suhana setzt sich ihm gegenüber, greift nach einer seiner Hände und streicht ihm sachte über den Handrücken. „Sanjay mach dir keine Sorge. Wir packen das schon, wir sind doch schon groß!“, meint sie und schmunzelt ihn an. „Suhana mir ist nicht nach scherzen zu Mute!“, meint er dann und blickt auf den Tisch. Sanjay merkt, dass Suhana immer noch ihre Hand auf seiner hat und blickt dann auf ihre Hand.
Arian kommt in die Küche und bleibt im Türrahmen stehen, den Blick auf die zwei Turteltauben gerichtet, die Händchen haltend vor ihm am Küchentisch sitzen. Er räuspert sich einmal kurz um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die beiden blicken ihn erschrocken an, Arian deutet auf ihre Hände und dann schauen auch Suhana und Sanjay zu ihren Händen. „Oh...“, meint Suhana und entzieht Sanjay ihre Hand um dann aufzustehen. Arian schaut zu seinem Freund, der Suhana einfach nur beobachtet und dann zu Suhana, die versucht sich nichts anmerken zu lassen. „Dann lasst und gehen!“, meint sie und geht an Arian vorbei um in den Flur zu kommen.  Arian und Sanjay schauen ihr einfach nach, Arian belustigt und Sanjay verträumt. Dann steht Sanjay auf und geht zu seinem Freund, den Blick immer noch auf Suhana gerichtet.
„Gehen wir auch?“, fragt Arian dann plötzlich und reißt Sanjay aus seinen Gedanken. „Ja!“, antwortet Sanjay knapp und geht mit Arian in den Flur und anschließend mit Suhana aus dem Haus.

In der Stadt gehen die drei gemütlich nebeneinander her und suchen nach etwas wo sie am Besten frühstücken können. „Hey, Jungs lasst und da rein gehen, da sieht es gemütlich aus!“, meint Suhana und zeigt auf ein Café nicht weit von ihnen. Die zwei anderen nicken zustimmend und zu dritt betreten sie kurze Zeit später, das vorgeschlagene Café.
Suhana sucht einen gemütlich Tisch am Ende des Cafés aus und setzt sich gleich auf die eine Seite des Tisches. Arian und Sanjay nehmen direkt gegenüber von ihr platz und schauen sich um. Sanjay sucht den Kellner und Arian sucht Sehenswürdigkeiten. Das Café ist warm und gemütlich eingerichtet, er sieht das hier nur Pärchen sitzen die heftig am Flirten sind, darum wendet er sich schnell dem kommendem Kellner zu.
„Guten Tag, was darf ich ihnen bringen?“, fragt der Kellner und lächelt die drei an. Den Letzten den er anschaut ist Arian, der seine Bestellung abgibt und den Kellner höflich anlächelt. Er wendet sich zu seinen Freunden und blickt sie abwechselnd an, dann beginnt er zu grinsen und lehnt sich zurück um sie weiter zu betrachten. Sanjay und Suhana schauen sich tief in die Augen, alles um sie herum haben sie schon längst vergessen, und auch Arian. Doch das stört diesen wenig, denn er ist in Gedanken eh wo ganz anders.
Als die drei ihre Bestellungen bekommen fangen sie an zu essen und reden angeregt über ihre Zukunft, wann sie wohl eine Antwort bekommen.
Nachdem die drei damit fertig sind beschließen sie noch ein wenig dort zu bleiben um noch einen Kaffee zu trinken. Den braucht Arian auch und stützt deshalb die Ellenbogen auf dem Tisch ab um so besser den Kaffee zu trinken und zu halten.

„Entschuldige, Arian. Wir reden hier ganz alleine und du musst uns zuhören!“, meint Sanjay dann nach einigen Minuten. „Ach, redet ruhig weiter. Ich will euch nicht beim Flirten stören!“, entgegnet Arian kühl und trinkt einen Schluck seines Kaffees. „Flirten? Wie kommst du darauf?“, fragt Suhana entgeistert und blickt ihn mit großen Augen an. „Ihr seit mächtig ineinander verknallt, dass sieht ein Blinder mit Krückstock!“, sagt Arian und nimmt erneut seinen Schluck seines Kaffees. Suhana beginnt herzhaft zu lachen. „Das sagt gerade der Richtige!“
„Der Richtige? Wieso?“, fragt Arian und kräuselt die Stirn. „Du bist über beide Ohren verliebt und merkst es nicht einmal. Und da sollst ausgerechnet du merken wenn zwei andere sich lieben?“, lacht Suhana weiter und lehnt sich zurück um sich den Bauch zu halten. „Ich und verliebt? Wie kommst du darauf? Das ist Lachhaft!“, meint Arian und trinkt den letzten Schluck seines Kaffees aus. Suhana hört auf zu lachen und setzt sich richtig hin um ihn ernst anzusehen. „Nein, Arian du bist Lachhaft. Du merkst es noch nicht einmal. Wie ich darauf komme, fragst du? Du bist seit Wochen schon nicht mehr unser Arian den wir kennen!“ Mit einem Funkeln in den Augen schaut sie ihn an, wie er sie nun mustert, als ob er ihre Worte zuvor noch nie gehört hatte. „Suhana, ich verstehe nicht warum du mir trichtern möchtest, dass ich verliebt bin! In wen soll ich denn bitte verliebt sein?“, meint er und stellt seine leere Tasse nun vor sich auf den Tisch, um seine Arme vor der Brust zu verschränken. „Arian sei nicht so dumm, du weiß genau von wem ich spreche!“, meint Suhana und erwidert Arians Blick. „Nein weiß ich nicht!“, entgegnet er wieder und schaut sie fest an. „Doch Arian, denk genau nach. Ich bin mir sicher, dass dir nur ein einziger Name einfallen wird!“, sagt sie dann. Suhanas Blick versucht er krankhaft stand zu halten, doch das schafft er nicht und so löst er den Blick und schaut mürrisch zur Seite. „Ich gehe, ich halte das hier nicht aus!“, sagt er dann und steht auf, legt etwas Geld auf den Tisch - „Das wird wohl reichen!“ - und verlässt das Café.

„Das er auch immer abblocken muss. Er ist so ein Sturkopf. Er versteckt sich vor der Liebe!“, meint Suhana fest und nippt kurz an ihrem Kaffee. „Nein, er versteckt sich vor der Wahrheit!“, kontert Sanjay wissend und umgreift seine Tasse. „Wieso vor der Wahrheit? Er ist verliebt und nicht auf Streife bei der Polizei um dort nach der Wahrheit zu suchen!“, entgegnet sie und schaut ihn ernst an. „Nein, du verstehst da etwas falsch. Arian weiß was Liebe ist, jedoch hat er es in den Jahren, die des Totes seiner Eltern, verdrängt! Doch die Liebe zu seinen Eltern ist nicht zu vergleiche zu den Gefühlen eines Menschens wenn er sich verliebt hat. Diese Gefühle hatte er noch nie und er versteht sie nicht. Er wird sie verstehen, nur wer weiß vielleicht ist es dann schon zu spät!“, meint Sanjay locker und trinkt nun einen Schluck. „Unglaublich, wie du immer redest!“, grinst Suhana ihn ungläubig an. „Da sieht man, was man in der Schauspieler Schule alles lehren kann, was?“, lächelt er sie dann an, worauf sie nur zu nicken beginnt.


*****


„Priya, sag uns was du hast?“, meint Lalita und schaut ihre Freundin an, die genau gegenüber von ihr sitzt.
In einem Café in der Nähe des College haben es sich die drei gemütlich gemacht und während Priya noch am Essen ist fragen ihre Freundinnen sie aus.
Priya nimmt einen Schluck ihres Orangensaftes und blickt kurz zu ihren Freundinnen auf. „Was meinst du?“
„Na, du bist so komisch. So anders, als ob du verliebt seist!“, sagt Shierley und schlürft an ihrem Orangensaftglas, in dem ein Strohhalm ist. Priya hingegen verschluckt sich an ihrem Essen und muss heftig husten, sie greift nach einer Servierte und wischt sich über den Mund. „Wie kommt ihr denn darauf, dass ich mich verliebt haben könnte?“, fragt sie und zieht ihre Stirn in Falten. „Ach nur so. Du sagst uns nichts genaues, von dem geheimnisvollem Typen den du am Donnerstag getroffen hast. Und du bist seit Tagen ziemlich komisch drauf und redest komisches Zeug oder immer um das Thema herum.“, analysiert Lalita nachdenklich. Shierley schaut von ihrem Getränk auf. „Sie hat recht, wir wollen dich nur verstehen. Du bist unsere Freundin und Freundinnen haben keine Geheimnisse voreinander! Richtig?“
„Ja, richtig. Aber dennoch weiß ich nicht warum ich verliebt sein soll, geschweige denn euch davon erzählen soll!“, meint Priya legt die Servierte wieder zur Seite und greift wieder zu ihrer Gabel um weiter zu essen. „Du bist verliebt, da bin ich mir hundertprozentig sicher. Ich merke das, du kannst uns nicht anlügen! Steh doch einfach dazu!“, meint Lalita und schaut ihre Freundin an. Priya schmeißt die Gabel auf den Teller, sodass man sie klimpern hört, greift dann zur Servierte, säubert sich mit dieser die Hände, und steht währenddessen auf. „Ihr habt sie nicht mehr alle! Wir sehen uns im College“, meint sie und lässt dann die Servierte auf den Teller fallen und verlässt das Café.


*****


Nun irren Priya und Arian in den Straßen von Goa umher, beide in Gedanken versunken.
In Gedanken, an jeweils den anderen.

Wieso geht sie mir nicht mehr aus dem Kopf? Und wieso, nerven mich Suhana und Sanjay damit? Den Namen an den ich dachte hätte ich ihnen doch nicht sagen sollen, oder? Was bringt das, wenn ich nicht weiß was ich fühle oder was sie von mir denkt?“, denkt Arian während er eine Straße entlang geht und den Blick auf den Boden hat.

Wieso denke ich ständig an ihn? Das sollte ich gar nicht, er ist nichts weiter als einer von den Typen die nichts von dem Gefühl Liebe verstehen, oder? Hat er schon mal geliebt? Habe ich das denn? Ich verurteile ihn, ohne ihn richtig zu kennen. Aber denkt er denn auch mal an mich? Oder bin ich ihm egal? Warum denke ich so? Ach, ich verstehe mich selbst nicht mal mehr!“, denkt sich währenddessen Priya und blickt gedankenverloren gerade aus.

Plötzlich stößt Priya mit jemandem zusammen, zwar nur an der Schulter doch überfluten sie bereits bei dieser Berührung sämtliche Gefühle. Und als sie aufsieht traut sie ihren Augen nicht, denn ihr gegenüber ist kein anderer als Arian. „Tut mir wahnsinnig leid, Priya. Ich hab dich gar nicht gesehen, kommt vielleicht davon weil ich auch nicht auf den Weg geachtet hab!“, meint er und kräuselt anschließend die Stirn. Priya muss nun doch etwas lachen. „Dann versuche doch das nächste mal besser auf zu passen! Denn ich muss nicht noch einmal in dich hin einlaufen!“
„Jetzt bin ich wohl alleine Schuld was?“, fängt er gespielt beleidigt an. „Du hast mich ja auch nicht gesehen. Daraus schließe ich das du ebenfalls den Blick nicht auf den Weg gehabt hattest und so du mit schuld bist!“, beendet er seinen Satz und schaut sie lächelnd an. „Du hast recht. Ich war in Gedanken, meine Freundinnen nerven mich mit Fragen!“, entgegnet sie und läuft neben ihm entlang. „Oh, dann ergeht es dir genau so wie mir! Ich weiß nicht was die von mir wollen. Offensichtlich ist mein Leben interessanter, als das von ihnen!“, meint er und schüttelt unverständlich den Kopf. „Ja, ehrlich, ich verstehe die nicht. Sagen uns was richtig ist und was wir zu tun haben aber merken selbst nicht, dass sie sich mehr Sorgen oder Gedanken über ihr eigenes Leben machen sollten. Versteh einer seine Freunde!“, lacht Priya plötzlich auf. Mit einem Lächeln beobachtet Arian sie dabei. „Wie schön sie doch aussieht wenn sie lacht. Als ob der Mond und die Sonne zur gleichen Zeit scheinen!“, denkt er. Doch als er merkt, dass sie zu ihm schaut streicht er die Gedanken, in dem er schnell zur Seite blickt und anschließend mit einem Grinsen zurück in ihre Richtung schaut.

„Findest du nicht?“, fragt sie dann, denn seit Minuten antwortet er ihr nicht. „Doch, doch. Ich finde unsere Freunde sollten anfangen aufzuhören uns hinter zu spionieren. Denn ich denke wir bekommen das schon allein hin!“, entgegnet er dann, nachdem er sich wieder gefangen hat. „Ja eben. Die sollen nur sehen, dass schaffen wir schon ohne sie!“, bestätigt sie mit einer Handbewegung und hält sich anschließend die Hand vor den Mund um ihr Lachen zu unterdrücken.

Doch wie unrecht die zwei haben, werden sie schon selbst bemerken, dann wenn sie vielleicht gar nicht damit rechnen.

„Ich denke ich gehe aber dennoch wieder zurück! Shierley und Lalita werden mich sicher schon suchen. Wenn Lalita noch nicht zusammen gebrochen ist!“, meint Priya und bleibt stehen um in die andere Richtung zu gehen. Arian folgt ihr. „Du hast recht! Ich gehe auch zurück. Jedoch glaube ich weniger, dass Suhana und Sanjay mich vermissen!“, sagt er dann und lacht etwas. „Wieso?“, fragt Priya verwirrt und schaut ihn dann an. „Ich denke die sind viel zu sehr damit beschäftigt miteinander zu flirten, als das sie mich vermissen!“, antwortet er klärend. „Oh, die zwei haben etwas am Laufen? Das hätte ich ja nicht von unserem Sanjay gedacht!“, meint sie dann belustigt. „Sie geben es nur nicht zu! Woher kennst du Sanjay überhaupt?“, fragt er dann interessiert nach. „Ach, wir kennen uns von früher. Unsere Eltern sind miteinander befreundet und seine Familie kam früher immer zu Besuch. Wir sind zwar nicht wirklich befreundet, zumindest jetzt nicht mehr. Früher hat er mich und meine Schwestern gerne geärgert.“
„Interessant. So kenne ich Sanjay gar nicht! Er sieht so brav aus und zu Mädchen war er nie fies!“
„Tja, da kennst du ihn nicht gut genug. Okay, vielleicht ist er ja reifer geworden, wer weiß!?“ Beide fangen sie an zu lachen, doch beruhigen sich schnell wieder. Dort wo sie eben noch ineinander gestoßen sind trennen sich nun ihre Wege wieder und jeder geht zurück in das Café aus dem er kam.


*****


Priya geht direkt zum Kolleg, denn ihren Freundinnen hat sie gesagt das sie dort hin kommt. Die Zimmertür aufgeschlossen sieht sie bereits ihre Freundinnen, wie sie schmollend auf ihren Betten sitzen und Priya kurz aber böse an funkeln. Priya verdreht die Augen, schließt die Tür hinter sich und setzt sich dann ebenfalls auf ihr Bett. Einige Zeit hört man nichts, nur die drei wie sie leise ein und ausatmen. Dann hört man die Seiten einer Zeitschrift die umgeschlagen wird, Shierley schaut sich gerade eine Zeitschrift über Make-Up an. Anschließend hört man Lalita wie sie die Seiten ihres Buches umblättert und Priya wie sie wieder laut ausatmet.

„Wollen wir uns jetzt den ganzen Tag an schweigen?“, fragt plötzlich Priya und schaut gerade aus um ihre Freundinnen nicht anzusehen. Lalita legt ihr Buch zur Seite. „Wer hat gesagt, dass wir uns an schweigen?“, fragt sie dann. „Na ihr habt mich ja mit einem Blick angesehen, als sei ich der Teufel höchstpersönlich!“, entgegnet Priya. „Das ist gar nicht wahr. Du bist diejenige die in unserer Unterhaltung einfach die Flucht ergriffen hat!“, protestiert nun Shierley und richtet sich im Bett auf. „Das war keine Unterhaltung! Ihr wolltet nur wieder wissen, was bei meinen Männergeschichten abgeht. Aber da geht nichts! Glaubt mir!“, entgegnet Priya ruhig, lehnt sich auf ihre rechte Seite und schaut Shierley an. „Ja, und ich bin die Kaiserin von China!“, nuschelt Lalita und nimmt sich wieder ihr Buch zur Hand. „Sie hat recht. Wenn bei dir nichts läuft, wieso sagst du dann ständig das nichts ist?“, fragt Shierley und meint Priya damit zu haben. Doch falsch gedacht. „Na weil ihr ständig nach fragt. Was soll ich denn sagen? Ja, ich bin unsterblich verliebt! Und zwar in den Papst!“, meint Priya dann. „Was hat der Papst denn nun schon wieder damit zu tun?“, fragt Lalita plötzlich und lässt ihr Buch auf ihren Bauch fallen. „Na Shierley glaubt mir eh jedes Wort. Und letztens hat es auch mit dem Papst geklappt!“, meint Priya und schaut dann Lalita an. Die beide müssen nun anfangen zu lachen, Shierley hingegen setzt sich im Schneidersitz auf ihrem Bett richtig hin und verschränkt die Arme vor der Brust. „Ihr seit echt voll fies, wisst ihr das?“, fragt Shierley und dreht beleidigt ihren Kopf zur Seite. Priya und Lalita setzten sich zu ihr aufs Bett und sehen sie mit trauriger Miene an. Shierley schaut zwischen den beiden hin und her dann greift sie zu einem Kissen und schlägt beiden einmal auf den Hinterkopf. „Na warte, das bekommst du zurück!“, meint Lalita steht vom Bett auf und holt sich ihr Kissen um nun auch Shierley eine mit dem Kissen zu verpassen. Priya steht vom Bett auf, geht zu ihrem und greift nach ihrem Kopfkissen. Sie springt über Lalitas Bett und verpasst Shierley ebenfalls eine.
Was dann folgt ist eine Kissenschlacht vom feinsten.

„Aua, Shierley nicht so dolle!“, ruft Lalita unter lachen zu Shierley. „Dann geht doch runter von mir, ich bekomme kaum Luft ich muss mich doch irgendwie verteidigen!“, meint Shierley. „Oh tut uns leid!“, meint Priya und geht von Shierley runter und schmeißt dann ihr Kissen auf ihr Bett. „Danke, und was ist mit dir?“, fragt Shierley an Lalita gerichtet die immer noch auf ihr liegt. Diese grinst sie fies an. „Ich finds zu lustig.“, lacht sie dann und schlägt wieder auf Shierley ein.
„Bitte hört auf. Bevor sich noch einer weh tut!“, meint Priya und versucht die zwei auseinander zu bringen. „Na schön, ich hör auf!“, meint Lalita und geht von Shierley runter. „Danke!“, keucht Shierley und atmet dann erleichtert aus.

„Aber da wir nun wieder nett zu einander sind. Priya, wo warst du?“, fragt Lalita, grinst nun Priya fies an und setzt sich auf ihr Bett. „So 'nett' sind wir dann doch nicht...“, entgegnet Priya und versucht vom Thema abzulenken. „Kommt einer mit, ich möchte mir unten etwas zu trinken holen!?“, fragt sie dann und schaut ihre Freundinnen an. „Nein, nein, Priya. So nicht. Du wirst uns sagen, warum du vor dem Gespräch geflüchtet bist und wohin!“
„Ich bin nicht geflüchtet. Ich hatte keine Lust über mein Liebesleben zu reden und hab es jetzt auch nicht. Und ich bin einfach nur in der Stadt herum geirrt.“, antwortet sie dann. „Kommt jetzt einer mit, oder soll ich alleine gehen?“, fragt sie dann erneut und stemmt die Hände in die Hüften. „Ich komme mit...“, meint Shierley und harkt sich bei Priya unter. „Na schön, aber so kommst du mir nicht davon. Ich bekomme es schon aus dir heraus!“, meint Lalita und harkt sich dann auf der anderen Seite bei Priya unter. „Wenn du meinst!“, sagt Priya lachend und öffnet die Zimmertür.


*****


Arian wiederum geht zurück zum Café aus dem er getreten ist, denn er ist sich sicher, dass er Suhana und Sanjay dort auffindet. Und er liegt richtig, denn die zwei sitzen immer noch dort wo sie zuvor auch schon saßen und reden miteinander während sie sich lächelnd in die Augen schauen. „Können wir gehen? Oder wollt ihr noch weiter hier sitzen und turteln?“, fragt Arian, steht am Tisch und schaut seine Freunde nicht an. Sanjay schaut zu Arian auf, dann zu Suhana und nickt ihr zu. „Okey, lasst uns gehen!“, meint er dann und steht auf. Nachdem auch Suhana und Sanjay etwas Geld auf den Tisch gelegt haben verlasen sie zu dritt das Café um den Weg nach Hause anzutreten.

„Sanjay, kommst du mal bitte kurz?“, ruft Baldev nach seinem Sohn, als dieser mit seinen Freunden das Haus betritt. „Ja ich komme, Papa. Geht ihr zwei schon mal nach oben!“, meint er und dreht sich kurz zu seinen Freunden, um anschließend ins Wohnzimmer zu gehen.
„Ja, Papa, was gibt es denn?“, fragt er und mustert seinen Vater, der auf einem Sessel sitzt und seinen Sohn mit einer Handbewegung auffordert sich zu setzten. Sanjay setzt sich ihm gegenüber und schenkt seiner Mutter ein Lächeln, die neben ihrem Mann sitzt und ihren Sohn voller Stolz anschaut. „Deine Mutter und ich haben uns darüber unterhalten, dass du jetzt in dem Alter bist um dir eine Frau auszusuchen. Das du bereit bist fürs Heiraten...“, fängt Baldev an und schaut seinen Sohn an. Dieser jedoch reißt die Augen auf. „Aber Papa, so alt bin ich nun auch nicht. Und außerdem möchte ich aus Liebe heiraten. Und ihr braucht mir nicht dabei zu helfen, mir eine Frau zu suchen!“
„Mein Sohn, dass haben wir bereits! Sobald du deine Zusage für deine Schauspielerkarriere hast wird alles für deine Hochzeit organisiert!“, meint dann sein Vater mit ernster Stimme.
„Papa, egal was du machst, ich weiß, dass du das Richtige tust. Ich vertraue dir.“, meint dann Sanjay und steht wieder auf. Ohne ein weiteres Wort zu sagen und ohne das sein Vater etwas sagt geht er hoch in sein Zimmer.

Während sein Vater zufrieden grinst und seiner Frau sagt, dass er immer wusste wie gut er seinen Sohn doch erzogen hat, sitzt Sanjay nun auf seinem Bett mit einem Kissen vor der Brust und verflucht sich selbst. Vor lauter Wut steigen ihm Tränen in die Augen und er schmeißt das Kissen an die Wand.
Wie soll ich das alles schaffen? Und wen soll ich heiraten? Das Schlimmste ist jedoch, was wird aus meiner Liebe zu Suhana? Ich kann doch nicht einfach eine andere heiraten, die ich nicht liebe und somit meine Liebe zu Suhana leugnen!“, denkt er und setzt sich im Bett unruhig hin. Nicht einmal richtig sitzen kann er bei so wirren Gedanken.

Stunden später hat Sanjay beschlossen nun lieber im Zimmer zu stehen, anstatt auf dem Bett zu sitzen, um dort nachzudenken. Doch lange kann er das auch nicht aushalten und so läuft er jetzt Gedankenverloren im Zimmer auf und ab.
„Sanjay, dürfte ich kurz mit dir sprechen?“, kommt plötzlich Suhana in sein Zimmer und schaute ihn an. Etwas erschrocken schaute er zu ihr. „Stehst du schon lange in der Tür?“, fragt er dann. „Nein, du hast mein Klopfen nicht gehört und so dachte ich mir gehe ich einfach rein. Geht es, dass wir uns draußen unterhalten?“, fragt sie dann und lässt von der Tür. Sanjay nickt noch etwas benommen und geht mit ihr hinaus in den Garten. Dort blickt er dann nach oben in den Sternenhimmel. Suhana atmet einmal hörbar auf und wendet sich dann an Sanjay. „Ich habe über deine Worte nachgedacht...“, fängt sie dann leise an. Er dreht sich nun auch zu ihr, schaut ihr genau in die Augen und versucht seine Trauer nicht zu zeigen. „Ich will dir etwas sagen. Darüber bin ich mir gestern klar geworden und heute Nachmittag bekam ich die Bestätigung!“ Nun schaut sie zu Boden um auf seine Reaktion zu warten, doch da er nichts sagt blickt sie wieder zu ihm auf um dann in seine Augen zu sehen.

„Sanjay, ich habe mich in dich verliebt!“, meint sie dann und versucht gegen ihre Tränen an zu kämpfen. Sanjay schließt jedoch nur die Augen, die gute Nachricht, mit heutigem schlechtem Beigeschmack, verdauend. „Wiederhole das bitte!“, meint er dann, als ob er die Worte von ihr nicht verstanden hat. „Sanjay, bitte... Sag mir einfach ob du genau so fühlst oder nicht!“, meint sie dann und eine einzelne Träne löst sich aus ihrem Auge. Das erste mal spürt sie etwas anderes, etwas unbeschreibliches, sie fühlt sich wohl in Sanjays Nähe, es ist so ganz anders, als bei Arian.
„Nie hätte ich gedacht, dass du dieses einmal zu mir sagst!“, flüstert er und schaut sie nun ebenfalls, den Tränen nah, an. „Nie hätte ich gedacht, dass du so fühlst wie ich!“, meint er dann und kommt ihr einige Schritte näher, hebt die Hand und streicht ihr über die Wange.
„Heißt das...“, fängt sie mit zitternder Stimme an und schaut ihn einfach nur an. Er beginnt zu nicken. „Ja, genau. Ich liebe dich, Suhana!“, stimmt er ihr dann zu, führt seine Hand zu ihren Haaren und kommt ihr dann noch näher. Hilfe suchend greift Suhana in sein Hemd und zieht ihn einige Zentimeter zu sich. Beide schauen sich in die Augen und kommen sich mit dem Gesicht immer näher. Und als Sanjay sachte und behutsam seine Lippen auf die ihren legt schließen beide die Augen um den Moment zu genießen.

Dies ist ihr erster Kuss und es könnte ihr Letzter sein...


*****


Der nächste Morgen beginnt ruhig und man hat das Gefühl, als sei im Hause der Talwas niemand zu Hause. Doch dann hört man wie Suhana den Flur in Arians Zimmer entlang geht, leise öffnet sie die Tür und schaut ins Zimmer. „Aufstehen!“, schreit sie dann und verschränkt sie Arme vor der Brust. Arian springt erschrocken vom Bett auf und steht nun neben dem Bett. „Ahhh!“, schreit er dann auf und hält sich die Ohren zu. Anschließend schaut er zu Suhana, diese ist am Lachen. „Suhana, was musst du mich jeden Morgen wecken?“, fragt er dann und schaut sie böse an. „Ich glaube, weil du nicht den ganzen Tag durch schlafen sollst. Und außerdem macht es riesigen Spaß!“, meint sie amüsiert.
Arian atmet einmal tief ein und bevor er Suhana an die Gurgel geht, geht er lieber ins Bad.

Als er die Tür hinter sich schließt legt jemand Suhana die Arme um den Bauch, worauf diese anfängt zu lächeln. „Guten Morgen, Sanjay!“ Sie dreht sich zu ihm und er drückt ihr einen Kuss auf die Wange auf um sie anschließend in die Küche zu ziehen.


*****


Und auch Priya wird unsanft aus ihrem wunderschönen Traum gerissen. Laute Musik lässt sie blitzschnell im Bett sitzen. Böse schaut sie zu ihrer Freundin. „Shieley!?“, meint sie und atmete tief ein. „Was denn? Musik tut gut am frühen Morgen!“, entgegnet Shierley und grinste während sie wieder am Tanzen ist. „Ach, erzähl nichts...“, nuschelt Lalita und drückt sich das Kissen auf die Ohren, sie würde lieber weiter schlafen.
„Ich gehe jetzt duschen, einschlafen geht bei Musik so schlecht...“, meint Priya und wirft die Decke vom Körper. „Sie hat recht! Mensch, können wir die Musik nicht einmal aus lassen?“, fragt Lalita und setzt sich im Bett aufrecht hin. „Nö, warum?“, entgegnet Shierley und springt auf ihr Bett, um sich dann vom Stehen ins Bett zu setzten.
„Sag mal, was glaubst du wird Priya in den Ferien machen?“, fragt sie dann neugierig und schaut zu Lalita. „Vielleicht geht sie zu ihrer Familie, so wie wir. Oder sie arbeitet an ihrer Liebesgeschichte!“, lächelt Lalita und schaut auf die Badezimmertür. „Welche Liebesgeschichte?“, fragt Shierley verwirrt und blickt Lalita fragend an. „Denkst du nicht, dass da etwas im Busch ist? Unsere Priya ist verliebt, da bin ich mir sicher!“, entgegnet Lalita und blickt wieder zu Shierley. „Ich gebe dir recht, doch wir sind ihre Freundinnen, sie wird es uns sicher früher oder später sagen!“, meint Shierley. „Hey, der hätte von mir sein können!“, lacht Lalita und schmeißt ihr Kopfkissen nach Shierley. Auch Shierley beginnt zu lachen, fängt das Kissen und wirft es dann zurück zu Lalita. „Ich würde nur zu gerne wissen, wer denn der Glückliche ist!?“, meint Lalita nachdenklich und legt sich mit dem Kissen, welches sie eben gefangen hat, an der Brust zurück ins Bett. „Es muss jemand sein, den wir auch kennen! Ich mein, sonst würde mir keiner einfallen. Sie wird sich sicher nicht in jeden X-Beliebigen auf der Straße verlieben!“, redet sie dann weiter.

„Ihr redet hoffentlich nicht über mich!?“, kommt plötzlich Priya wieder aus dem Bad und wirft ihr nasses Haar elegant nach hinten, um mit bedachten Schritten auf Lalitas Bett zu zugehen. „Wo denkst du ihn, Liebes?“, fragt Lalita und setzt sich schreckhaft wieder in ihrem Bett aufrecht hin. Denn Priya ist soeben auf ihr Bett gesprungen und tanzt nun zur Musik, die immer noch aus der Musikanlage dröhnt. Nachdem diese sich wieder beruhigt hat, lässt sie sich nach unten sinken. „Ich glaube, ihr versucht mir nach zu spionieren. Ihr wisst hoffentlich, dass euch das nicht gelingt?“, meint sie dann und blickt ihre Freundinnen abwechselnd fragend an. „Das tun wir nicht. Ehrlich, nicht. Wir versuchen nur heraus zu finden, warum du uns etwas verschweigst!“, meint Lalita und streckt ihrer Freundin frech die Zunge raus. „So ist das also? Aber wie gesagt, dass wird euch nicht gelingen!“, meint Priya zum wiederholten Male. Danach steht sie vom Bett auf und holt sich einige ihrer Sachen um erneut im Badezimmer zu verschwinden.